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Ratgeber Grafikkarten


Kaufberater

Eine Grafikkarte berechnet die Bildausgabe auf Ihrem Computer. Dafür wandelt sie Daten in entsprechende grafische Informationen um und schickt diese auf den Monitor. Für viele Aufgaben reicht die bereits im PC integrierte Karte aus. Für anspruchsvolle Spiele, professionelle Bild- oder Videobearbeitung oder beim Mining von Krypto-Währungen empfiehlt es sich, eine zusätzliche Grafikkarte zu kaufen.

Auf den Punkt!

Welche Grafikkarte die Richtige für Sie ist, hängt vor allem von Ihren Anforderungen ab. Die Verkaufspreise reichen von unter 100 Euro für Modelle für Videos und Casual-Games bis zu High-End-Produkte für Gaming und Workstations im Bereich von mehreren tausend Euro.

Chiphersteller

In den meisten Grafikkarten steckt ein Chip von AMD oder Nvidia. Die aktuellsten Produkte von AMD sind die Grafikchips der Radeon RX 6000er-Reihe. Bei Nvidia ist die GeForce RTX 30er-Serie derzeit das höchste der Gefühle.

Die derzeit leistungsfähigsten Grafikchips stammen von Nvidia mit der GeForce RTX 3090 als absolutes High-End-Produkt. AMD-Grafikkarten gelten gerade im eher günstigen Bereich bis 400 Euro als besser, was das Preis-Leistungs-Verhältnis angeht.

Wissenswert

Die Unterschiede der jeweiligen Brands, die die Chips verbauen, wie Aorus, Gainward, Sapphire oder Zotac bestehen vor allem bei der Kühlung. Beispiele sind die Strix-Edition oder die TUF-Gaming-Serie von Asus sowie die Ventus-Reihe und Trio-Modelle von MSI.

Anwendungen für Grafikkarten

Grafikkarten werden vor allem fürs Gaming und anspruchsvolle grafische Arbeiten gekauft. In den letzten Jahren ist vor allem das Mining von Krypto-Währungen dazugekommen.

Gaming-Grafikkarten

Welche Grafikkarte Sie fürs Gaming kaufen sollten, hängt von vielen Faktoren ab:

  • Anforderungen des Spiels
  • Auflösung, mit der Sie spielen
  • Spieleinstellungen wie Texturdetails und Grafikeinstellungen

Indem Sie die Einstellungen anpassen, können Sie die neusten Spiele auch mit etwas leistungsschwächeren und günstigeren GPUs zocken.

Wenn Sie in 4K bzw. UHD spielen wollen, brauchen Sie neben einer starken Rechenleistung auch eine hohe Speicherkapazität. Die Mindestanforderung liegt derzeit bei 8 Gigabyte (GB). Mit 12 GB VRAM wie zum Beispiel bei der AMD Radeon RX 6700 XT sind Sie auf jeden Fall auf der sicheren Seite. Mit 16 GB wie bei der Radeon RX 6800, der 6800 XT und der 6900 XT sind Sie auch für Neuentwicklungen der nächsten Jahre gut gerüstet. Den Höchstwert liefert die Nvidia GeForce RTX 3090 mit 24 GB.

Grafikchip

Streamprozessoren

Takt GPU in Gigahertz (GHz)

Takt GPU (Boost) in Ghz

Speicherkapazität

Speichertyp

Speicherschnittstelle in Bit

Nvidia GeForce RTX 3090

10.496

1,4

1,7

24 GB

GDDR6X

384

GeForce RTX 3080 Ti

10.240

1,37

1,67

12 GB

GDDR6X

384

GeForce RTX 3070

5.888

1,5

1,73

8 GB

GDDR6

256

GeForce RTX 3060

3.584

1,32

1,78

12 GB

GDDR6

192

GeForce RTX 3050

2.304

1,51

1,76

8 GB

GDDR6

128

Radeon RX 6900 XT

5.120

2,01

2,25

16 GB

GDDR6

256

Radeon RX 6800 XT

4.608

2,01

2,25

16 GB

GDDR6

256

Radeon RX 6800

3.840

1,81

2,1

16 GB

GDDR6

256

Radeon RX 6700 XT

2.560

2,42

2,58

12 GB

GDDR6

192

Radeon RX 6600 XT

2.048

2,35

2,58

8 GB

GDDR6

128

Günstige Einsteiger-Grafikkarten

Einsteiger-Modelle bringen deutliche technische Einschränkungen in Sachen Gaming mit sich. Das kommt für Sie in Frage, wenn Sie keine technisch anspruchsvollen Spiele spielen und mit geringen Grafik-Einstellungen leben können.

Grafikkarten bis zu 300 Euro sind z. B.:

  • Radeon RX 6500 XT
  • GeForce GTX 1660 Super
  • GeForce GTX 1660
  • GeForce GTX 1650
Mittelklasse-Grafikkarten

Im Mittelklasse-Bereich sind Sie für aktuelle Games gut gerüstet, wenn es nicht immer die höchste Auflösung mit den höchsten Einstellungen sein muss. Insbesondere die GeForce RTX 3060 Ti und die Radeon RX 6700 XT sind auch mit hohen Einstellungen für WQHD geeignet.

Grafikkarten bis 600 Euro sind unter anderem:

  • Radeon RX 6700 XT
  • GeForce RTX 3060 Ti
  • GeForce RTX 3060
  • GeForce RTX 3050
  • Radeon RX 6600 XT
  • Radeon RX 6600
  • GeForce RTX 2060
High-End-Grafikkarten

4K-Gaming und Zukunftssicherheit in Sachen neuste Spieleentwicklungen bieten Ihnen High-End-Grafikchips wie:

Workstation-Grafikkarten für Bildbearbeitung, Videoschnitt und CAD-Anwendungen

Auch für professionelle Bildbearbeitung mit Adobe Photoshop oder für Videoschnitt empfiehlt es sich, eine dedizierte Grafikkarte zu kaufen. Gerade für die Bildbearbeitung reicht in der Regel ein Produkt der Mittelklasse aus. Dabei können Sie auch auf eine Gaming-Karte zurückgreifen.

Für CAD-Anwendungen oder Videoschnitt-Programme ist eine spezielle Workstation-Grafikkarte sinnvoll. Nvidia bietet für diesen Bereich die Quadro-Serie. AMD hat für diese Zwecke die Pro-Reihe im Angebot.

Krypto-Mining

Wenn Sie eine Grafikkarte für das Mining von Krypto-Währungen wie Bitcoin oder Ethereum kaufen, spielt neben der Leistung auch der Stromverbrauch eine wichtige Rolle. Dieser stellt beim Mining einen relevanten Kostenpunkt dar. Zudem hat die verstärkte Nachfrage den Kaufpreis zusätzlich in die Höhe getrieben und die Lager der Anbieter geleert. Das gilt insbesondere für Angebote im Mittelklasse-Bereich.

Achtung!

Nvidia hat die Funktion Low Hash Rate entwickelt. Damit erkennt die Grafikkarte, wenn sie für das Mining von Ether eingesetzt wird und schraubt die Rechenleistung automatisch runter.

Multimedia-Anwendungen

Für einfache Anwendungen wie Videos oder Casual-Games, können Sie eine günstige Grafikkarte kaufen. Angebote im Bereich um die 100 Euro reichen hier meist schon aus.

Günstige Grafikkarten um die 100 Euro sind beispielsweise:

  • GeForce GT 1030
  • GeForce GT 730
  • GeForce GT 710
Shopping Tipp

Auf unserem Portal können Sie Grafikkarten bis 100 Euro kaufen.

Laptop

In einem Laptop selbst können Sie keine zusätzliche Grafikkarte einbauen. Über eine Dockingstation können Sie allerdings Grafikkarten auch an Ihr Notebook anschließen und so deren Rechenpower für Gaming oder Ihre Arbeit nutzen.

Komponenten

Die wichtigsten Hardware-Komponenten einer Grafikkarte sind der Grafikprozessor und -speicher.

Grafikprozessor

Der Grafikprozessor (GPU) ist das Herz einer Grafikkarte. Entscheidende Leistungsindikatoren sind die Taktrate und die Anzahl der Streamprozessoren.

  • Streamprozessoren
    Die Streamprozessoren berechnen die Bildausgabe und leiten diese an Ihren Bildschirm weiter. Aktuelle High-End-Grafikkarten haben über 10.000 dieser Recheneinheiten, die auch Cuda-Cores oder Shader-Einheiten genannt werden. Je größer die Anzahl desto schneller kann die GPU arbeiten.
  • Taktfrequenz
    Die Taktrate zeigt an, wie viele Berechnungen die GPU pro Sekunde ausführt. Je höher die Rate ist, desto schneller arbeitet die Karte. Häufig lassen sich Karten übertakten. Dadurch erhalten sie einen sogenannten Boost und steigern dadurch ihre Leistung für eine gewisse Zeit.
Grafikspeicher

Wichtig für die Leistung ist außerdem der Grafikspeicher – auch Videospeicher oder VRAM genannt. Im Videospeicher werden die Daten zwischengespeichert und bei Bedarf an den Grafikprozessor weitergeleitet. Entscheidend für dessen Leistung sind vor allem der Grafikspeichertyp, die Taktrate und die Grafikspeicherkapazität.

Achtung!

Der Prozessor und der Speicher haben jeweils eine eigene Taktrate.

  • Grafikspeichertyp
    Der Grafikspeichertyp spielt eine große Rolle für die Geschwindigkeit. Die meisten Grafikkarten haben einen GDDR6-Speicher. NVIDIA hat in den GeForce RTX 3080 und GeForce RTX 3090 erstmals auch GDDR6X-Speicher eingebaut. Diese haben damit eine noch höhere Speicherbandreite.
  • Grafikspeicherkapazität
    Die Grafikspeicherkapazität zeigt an, wie viele Daten zwischengespeichert werden können. Das hat erstmal keinen direkten Einfluss auf die Geschwindigkeit. Wichtig ist der Wert vor allem, wenn Sie mit einer Auflösung größer als Full-HD und mit hohen Grafikeinstellungen und Texturdetails spielen wollen.
  • Taktrate
    Auch hier gilt: Je höher die Frequenz, desto schneller der Speicher. Aktuelle Modelle haben Werte von fast 20.000 Megahertz (MHz).
Speicherschnittstelle

Die Speicherschnittstelle verbindet die GPU mit dem Speicher und ist so etwas wie die Datenautobahn zwischen den beiden. Dementsprechend gilt: Je breiter dieses Interface ist, desto schneller können die Daten hin und hergeschickt werden.

Anschlüsse

Ihren PC können Sie über unterschiedliche Anschlüsse der Grafikkarte mit Ihrem Monitor oder auch Fernseher anschließen. Grafikkarten haben in der Regel mehrere Anschlüsse gleichzeitig. Die wichtigsten sind HDMI und DisplayPort. Damit ist Gaming dank schnellem Datentransfer bei hohen Auflösungen bis zu 8K möglich.

  • HDMI
    HDMI ist ein digitaler Anschluss und überträgt im Gegensatz zu VGA oder DVI das Bild- und Tonsignal gleichzeitig. Die aktuellste Version ist HDMI 2.1. Diese hat eine Übertragungsrate von bis 38,4 Gbit/s. Bei einer 4K-Auflösung können Sie damit mit einer Bildwiederholfrequenz bis zu 120 Hz spielen.
  • DisplayPort
    DisplayPort ist wie HDMI eine digitale Schnittstelle, die Bild und Ton gleichzeitig in sehr hoher Geschwindigkeit an Ihren Bildschirm schickt.

HDMI 1.4

HDMI 2.0

HDMI 2.1

DisplayPort 1.3

DisplayPort 1.4

Maximale Datenübertragungsrate (in Gbit/s)

10,2

18

38,4

25,9

32,4

Maximale Bildwiederholfrequenz bei 4K (in Hz)

24

60

120

120

144

Häufige Fragen

In unseren FAQs finden Sie Antworten auf häufig gestellte Fragen zu Grafikkarten.

Warum waren Grafikkarten zuletzt so teuer?

In den vergangenen Jahren waren die Preise für Grafikkarten stark gestiegen und lagen deutlich über der UVP. Das lag zu einem großen Teil daran, dass viele deren Rechenleistung für Krypto-Mining eingesetzt haben. Im Fokus stand dabei besonders die Krypto-Währung Ethereum. Seit dem 1. Quartal 2022 sinken die Preise wieder deutlich und nähern sich der UVP an. Sichere Voraussagen über die künftige Preisentwicklung lassen sich auf Basis der vergangenen Jahre aber nur schwer treffen.

Was unterscheidet eine dedizierte von einer Onboard-Grafikkarte?

Eine dedizierte Grafikkarte kaufen Sie extra für Ihren PC. Sie nutzt ausschließlich ihre eigenen Ressourcen für ihre Berechnungen. Sie verbinden sie über einen PCI-Express-Steckplatz (PCIE) mit Ihrem PC. Am gängigsten sind derzeit x16-Slots. Unterschieden wird auch zwischen Dual-Slot- und Single-Slot-Modellen. Das bezieht sich auf die Breite der Karte und gibt an, ob ein oder zwei Steckplätze nebeneinander an Ihrem Computer benötigt werden.

Eine Onboard-Grafikkarte ist bereits in Ihren Computer integriert. Sie nutzt dessen Ressourcen für ihre Berechnung und ist deutlich leistungsschwächer als dedizierte Grafikkarten.

Ist ein Kauf auf Rechnung oder auf Raten möglich?

Die unterschiedlichen Bezahlmöglichkeiten für Ihre Bestellungen erfahren Sie direkt beim jeweiligen Anbieter. Gleiches gilt für Informationen rund um den Versand.


Benjamin Honda

Wie lange suchen Sie, bevor Sie etwas kaufen? Ich selbst will es immer ganz genau wissen. Deshalb stürze ich mich für Sie in den Informationsdschungel und bringe das Entscheidende auf den Punkt. So sparen Sie Zeit und erfahren gleichzeitig alles Wissenswerte über Ihr Wunschprodukt.


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