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Aktualisiert: 28.11.24 | Autor: Online-Redaktion
Der Gitarrenverstärker ist ein essenzielles Glied in der Kette zwischen Musiker und Gitarre. Das beste Instrument und der beste Gitarrist sind letzten Endes immer auf die klanglich ansprechende Mitwirkung dieses klobigen Stücks Elektrik angewiesen. Wie jedoch versichert man sich seines Equipments wirklich? Welcher Amp ist der richtige für mich? Diese und ähnliche Fragen stellen sich beharrlich dem angehenden und dem routinierten Musiker. Eine Vielzahl von Modellen überflutet den Markt und zu Recht fragt sich der Kunde bei wohlklingenden Namen wie Fender oder Marshall, welches Gerät denn wirklich seinen eigenen Bedürfnissen entspricht. Was hat es mit Begriffen wie Mid, High, Bass, Gain-Reglern und Digitaleffekten auf sich? Als Leitfaden und Hilfestellung sollen im Folgenden einige zentrale Punkte erörtert werden.
Wie der Name bereits andeutet, verstärken die Gitarren-Amps lediglich die Schwingung einer Saite. Über die Tonabnehmer der Gitarre, zwei magnetische Spulen, wird eine Spannung induziert und über ein Klinkenkabel weitergeleitet. Das so aufgefangene Signal wird anschließend im Höhen, Mitten- und Tiefenbereich moduliert, an eine Box weitergeleitet und ausgegeben. Befinden sich Verstärker und Box in einem einzelnen Gehäuse, spricht man von einer Combo, im anderen Fall schlicht von Topteil und Lautsprecher. Bei der Auswahl zwischen beiden spielen vor allem Fragen der Ökonomie und Klangabstimmung eine Rolle.
Über diese Grobunterteilung hinaus lassen sich auch noch weitere Aspekte zur Charakterisierung der Gitarren-Amplifier ausmachen. Einer der zentralsten dabei ist der Unterschied zwischen, Röhren-, Tansistor- und Hybridverstärker. Musiker, die sich der Rockmusik verschrieben haben, tendieren traditionell zu Röhrenverstärkern. Dies hängt damit zusammen, dass die zur Signalverstärkung verwendeten Elektronenröhren ab einer bestimmten Lautstärke übersteuern und so ein verzerrtes Signal ausgeben. Wer es gern härter mag, ist mit diesen Geräten gut bedient, muss aber einen entsprechend höheren monetären Aufwand erbringen. Der zweite Typus, der Transistorverstärker, ist in der Regel billiger, verfügt aber nicht über den gleichen satten Ton. Beachtenswert ist hier für den Kunden, dass die elektronische Verstärkung nicht über mechanische Bewegung erfolgt. Dies mindert das Beschädigungsrisiko immens. Hybridverstärker bilden schließlich den dritten Typ und vereinigen die Vorteile der anderen beiden in sich.
Die Geschichte des Gitarren-Amplifiers beginnt in den 30er/40er Jahren des 20. Jahrhunderts, als die Gitarre aufgrund ihrer geringen Lautstärke in Big Band Combos regelmäßig in der Gesamtlautstärke zu verschwinden drohte. Mit dem elektrischen Tonabnehmer sollte diesem Missstand Einhalt geboten werden und tatsächlich führte er dazu, dass die Gitarre lauter wurde und sich hörbar besser in Musikgruppen durchsetzen konnte. Zu dem Soloinstrument, wie wir es heute kennen, war es da nur noch ein kleiner Schritt.
Drei wesentliche Fragen sollten den Musiker bei der Auswahl eines Verstärkers stets begleiten. Was will ich spielen, in welchem Zusammenhang und wie viel möchte ich ausgeben. Die erste Frage verdeutlicht die immense Bedeutung des Verstärkers auf die Veränderung des Gitarrensignals. Wer Musik schwererer Gangart bevorzugt, der wird wohl den ein oder anderen Marshall-, Engl- oder Hughes & Kettner Amp ausprobieren. Jazz- und Bluesfreunde bevorzugen zum Beispiel die Marken Fender und Mesa Boogie. Patentrezepte kann es dabei nicht geben, dennoch empfiehlt sich die Orientierung an den Stärken der einzelnen Marken.
Mit der zweiten Frage ist im Wesentlichen auf die Leistung des Gitarrenverstärkers eingegangen, die in Watt angegeben wird. 10 Watt reichen für den Hausgebrauch völlig aus, wohingegen es auf der Bühne auch durchaus schon mal 800 Watt sein können. Die letzte Frage ist mit der Zweiten bereits halb angeklungen. Ein Gitarren-Amplifier mit größerer Leistung ist entsprechend teurer als ein kleiner. Einfluss auf den Preis hat weiterhin natürlich der Name. Traditionsfirmen wie Marshall oder Vox vertreiben teurer als regionale Anbieter. Schlussendlich hat auch die Art des Verstärkers einen Einfluss auf den Preis. So sind Röhrenverstärker aufgrund der kostenintensiveren Herstellung erheblich teurer als Transistoren.
Auch namhafte Hersteller reagieren zunehmend auf die Bedürfnisse von Musikern im unteren Preissegment. Günstige Modelle im zweistelligen Wattbereich sind bereits für unter 100 Euro zu erstehen. Die gehobene Klasse bleibt freilich weiterhin bedient. Für 1.400 Euro bietet zum Beispiel Fender hochwertige Verstärkung mit seinem berühmten Federhall an. Für den Einsteiger ist ein reichhaltiges Angebot auch von Firmen wie Roland und Epiphone bereitgestellt. Bundles mit Einsteigergitarren und Kabel können bereits ab 150 Euro erworben werden.
Wie das Gitarrenspiel selbst, so ist auch die Arbeit mit dem Amp eine, die mit Übung und Erfahrung zusammenhängt. Erst durch langjährige Praxis wird es einem Musiker gelingen, sein Spiel mit den jeweiligen Besonderheiten des Verstärkers wirkungsvoll zu betonen. Das Arrangement verschiedener Soundcharakteristika wird dabei zuvorderst durch die Regler für Bässe, Mitten und Höhen bestimmt. Sind diese standardmäßig an einem Verstärker vorhandenen Regler auf die höchste Stufe 10 gedreht, so wird das Signal der Gitarre vollständig ausgegeben. Werden die Regler heruntergedreht, so filtert man auch die verschiedenen Frequenzen in bestimmtem Ausmaß heraus.
Bei vielen Verstärkern neuerer Bauart findet sich oft noch ein zusätzlicher Gain- oder Overdrive-Regler, der den Grad der Verzerrung bestimmt. Da dies in einer sogenannten Vorstufe geschieht, kann schon auf Zimmerlautstärke entsprechend verzerrt gespielt werden. Vermittels dem Gitarren-Amp vorgeschalteter Effektgeräte kann man den Ton noch weiter den eigenen Bedürfnissen anpassen. Zur Auswahl stehen hier beispielsweise Echo, Chorus, Tremolo und Vibrato. Verstärker, in die eine Vielzahl von Effekten bereits integriert ist, bieten vor allem Einsteigern ein solides Fundament für die ersten günstigen Versuche mit verschiedenen Technikarten.
Auch Akustik Gitarrenspieler müssen nicht auf die Experimente verzichten, zu denen ein Verstärker einlädt. Wenn elektrische Tonabnehmer angebracht sind, können auch ihre Instrumente verstärkt werden. Großer Beliebtheit erfreut sich unter den Verstärkern seit einiger Zeit auch eine Art Mini-Variante, die mit bereits 2 Watt auskommt und ohne Probleme in die Hosentasche gesteckt werden kann. Bereits eine 9-V-Blockbatterie ist dann ausreichend, um sogar draußen mit seiner E-Gitarre spielen zu können. Viele namhafte Hersteller haben die kleinen Varianten bereits im Sortiment. Ehe man sich einen Verstärker bestellt, empfiehlt sich jedoch in jedem Fall die gewissenhafte Auseinandersetzung mit seiner Klangcharakteristik. Hilfreich kann es hierbei sein, ihn selbst einmal anzutesten und in Wechselwirkung mit dem Grundton seiner eigenen Gitarre zu hören.
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