Aktualisiert: 28.11.24 | Autor: Online-Redaktion
In vielen Berufsständen sind Lupen wichtige Hilfsmittel, beispielsweise für Fotografen, Drucker oder Bildagenturen. Sie werden verwendet, um Fotos, Grafiken oder Druckvorlagen bis ins Detail prüfen zu können. Selbst in der Industrie und im Handwerk werden technisch hochwertige Lupen verwendet. Auch Uhrmacher nutzen ein Vergrößerungsgerät, um die Details ihrer filigranen Arbeiten an Uhrwerken erkennen zu können.
In den meisten Haushalten findet sich ein einfaches Vergrößerungsglas. Bei Vergrößerungsgläser handelt es sich gewöhnlich um eine Leselupe, mit der Sie beispielsweise sehr klein gedruckte Texte auf Etiketten lesen können. Eine Leselupe mit einer Lampe kann dabei helfen, auch bei schlechtem Licht etwas erkennen zu können. Wenn Sie hingegen eine Vorliebe für Briefmarken pflegen, benötigen Sie ein hochwertiges Vergrößerungsglas, damit Sie selbst feinste Details erkennen und echte von unechten Briefmarken unterscheiden können. Welche Lupe für Ihren Zweck die Richtige ist, hängt natürlich vom gewünschten Einsatzzweck ab.
Wie stark die Linse der Lupen vergrößern muss, hängt davon ab, was Sie damit vorhaben. Grundsätzlich sollten Sie allerdings zunächst erfahren, wie die Vergrößerung bei einer Vergrößerungslinse angegeben wird. Sie werden mit dem Vergrößerungsfaktor und der Dipotrien-Zahl von Lupen konfrontiert.
Der Vergrößerungsfaktor gibt schlichtweg an, wie oft die Größe des durch das Vergrößerungsglas Gesehenen multipliziert wird. Ein Vergrößerungsfaktor von 2x bedeutet, dass die Lupe das Bild doppelt so groß zeigt. Ein Faktor von 5x hingegen sorgt bereits für eine Verfünffachung. Vereinfacht ausgedrückt: Ein Quadrat mit einer Kantenlänge von 1 cm hätte bei einem Vergrößerungsfaktor von 5x eine Kantenlänge von 5 cm auf 5 cm.
Dioptrien sind eine Maßzahl aus der Optik und beschreiben ebenso wie der Vergrößerungsfaktor die Höhe der Vergrößerung durch die Vergrößerungslinse. Allerdings müssen die Werte umgerechnet werden. Die Dioptrienzahl ermitteln Sie, indem Sie folgende Formel berechnen: (Vergrößerungsfaktor – 1) x 4.
Wenn beim Kauf einer Handlupe die Dioptrienzahl angegeben ist, möchten Sie logischerweise wissen, welcher Vergrößerung dies entspricht. Hierfür können Sie dieselbe Formel in umgestellter Form verwenden: (Dioptrien / 4) + 1. Wenn also beispielsweise eine Dioptrienzahl von 12 angegeben ist, berechnen Sie den Vergrößerungsfaktor wie folgt: (12 / 4) + 1 = 4. Es ergibt sich also ein Vergrößerungsfaktor von 4x, der 12 Dioptrien entspricht.
Bezüglich der richtigen Vergrößerung sollten Sie sich vorab Gedanken darüber machen, welche Vergrößerung Sie benötigen. Natürlich benötigt ein Uhrmacher eine wesentlich höhere Vergrößerung als ein Privatanwender, der die Lupe nur zum Lesen verwendet. Die Krux an dieser Überlegung ist, dass sich die Größe von Lupen und ihre Vergrößerung gegensätzlich zueinander verhalten. Dies bedeutet: Je höher der Vergrößerungsfaktor ist, desto kleiner wird die Lupe.
Eine einfache Leselupe oder ein Leseglas kommt gewöhnlich mit einer Vergrößerung von 1x bis 3x aus. Dabei haben die Lupen noch immer eine relativ adäquate Größe, sodass Sie beim Lesen mehrere Zeilen auf einmal erfassen können, ohne ständig hin und her wandern zu müssen. Ein höherer Vergrößerungswert würde zwar das Lesen noch angenehmer gestalten, doch verringerte sich dadurch die Größe Ihrer Lupe enorm. Schnell sind Sie bei einer Größe angekommen, bei der Sie nur noch mit einem Auge hindurchsehen können.
Lupen können unterschiedliche Bildfeldwölbungen aufweisen. Diese sind für Sie für die Beurteilung wichtig, wo im vergrößerten Bild Unschärfen auftreten können. Folgende Bildfeldwölbungen lassen sich unterscheiden:
- Konkave Bildfeldwölbung: Das Glas wölbt sich in der Mitte der Linse nach innen. Im äußeren Bereich kann ein unscharfes Bild auftreten.
- Bikonvexe Bildfeldwölbung: Das Bild wölbt sich zum Randbereich hin, das Vergrößerungsglas ist also in der Mitte dicker als außen. Auch hier tritt eine Unschärfe höchstens im Randbereich auf.
- Aplanatische Bildfeldwölbung: Das Glas wölbt sich nicht, wodurch es auch keine Bildfeldwölbung gibt. Die Schärfe ist für das gesamte Bild gegeben.
Je nach Einsatzzweck können Sie verschiedenste Arten von Lupen unterscheiden:
- Leselupe / Leseglas: Eine Leselupe weist gewöhnlich einen Durchmesser von mehr als 6 cm auf und eignet sich zum Lesen von Dokumenten oder Büchern. Die Vergrößerung bewegt sich hier in einem Rahmen von 1x bis 3x.
- Leselupe mit Licht / Leuchtlupe: Eine Leuchtlupe ist eine Lupe, die entweder als Leselupe oder anderweitig als Lupe dient, aber gleichzeitig mit einer Beleuchtung ausgestattet ist. So können auch im Dunklen beste Bilder erzielt werden.
- Handlupe: Handlupen gibt es in verschiedenen Größen. Ihr charakteristisches Merkmal ist ein praktischer Griff, mit dem sie sicher gehalten werden können.
- USB-Lupe: Eine USB-Lupe wird an den USB-Anschluss des Computers angeschlossen. Sie nimmt Bilder auf und stellt sie am Computer vergrößert dar.
- Standlupe: Eine Standlupe ist mit einem Standfuß ausgerüstet, sodass man ihr eine feste Position zuweisen kann. Dies ist besonders praktisch, wenn man zwischen mehreren Dokumenten wechselt.
- Aufsetzlupe: Eine Aufsetzlupe wird direkt auf das Dokument oder Objekt aufgesetzt, sodass es optimal abgebildet werden kann.
- Messlupe: Dieses Vergrößerungsgerät bietet zusätzlich zur Vergrößerung die Möglichkeit, in dem vergrößerten Bild Messungen vorzunehmen.
- Uhrmacherlupe: Eine Uhrmacherlupe wird ähnlich wie ein Monokel ins Auge geklemmt, sodass die Hände für die Arbeit freibleiben.
Dies ist nur eine kleine Auswahl an Lupen. Es gibt noch viele weitere Vergrößerungsgeräte für verschiedenste spezielle Einsatzzwecke, beispielsweise Steinlupen, Fadenzähler, Kopflupen, Einschlaglupen oder Präzisionslupen.
Eine Sehhilfe, wie eine Brille oder Kontaktlinsen, funktioniert ähnlich wie eine Lupe – sie weist ebenfalls einen Dioptrienwert auf. Daher würde das Vergrößerungsverhältnis von Lupen nicht korrekt funktionieren, wenn Sie eine Sehhilfe tragen. Wählen Sie eine hochwertige Lupe aus, so gibt es häufig die Möglichkeit, die Schärfe einzustellen, sodass die Dioptrienzahl an Ihre Fehlsichtigkeit angepasst werden kann. Hierzu dient ein Okular, das ausgezogen oder ausgedreht werden kann. Bei preisgünstigeren Lupen ist eine derartige Möglichkeit oft nicht vorhanden. In diesem Fall bleibt Ihnen nichts anderes übrig, als die Vergrößerung durch das Anheben oder Absenken der Lupe in der Luft anzupassen.
Wenn Sie tagtäglich mit einer Lupe arbeiten und diese immer mit dabei haben müssen, sollten Sie in ein umhängbares Modell investieren. Solche Lupen sind mit einer Konstruktion versehen, an der sie aufgehängt werden können. Mithilfe einer Kordel können Sie sich die Lupe um den Hals hängen, ähnlich wie eine Lesebrille, und haben Ihr Arbeitsgerät stets zur Hand.
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