Aktualisiert: 28.11.24 | Autor: Online-Redaktion
Sport- und Turnmatten sind meist dick gepolsterte Matten, die rutschfest auf dem Boden liegen und zum Schutz vor Verletzung und Dämpfung von Bewegung dienen. Solche Matten sind vielen Menschen noch aus dem Schulsport bekannt, allerdings nicht immer mit den besten Erinnerungen. Moderne Matten haben mit den Schulsportmatten von damals kaum noch etwas zu tun. Wer ins Fitnessstudio geht, Entspannungsübungen wie Yoga oder Autogenes Training lernt und übt oder wer sich zu Hause fit hält, wird auf die modernen Matten von heute kaum mehr verzichten wollen. Ganz gleich ob Spiel, Sport oder Therapie, es gibt für alle Anlässe die richtige Matte.
Sport- und Turnmatten erfüllen nicht nur im Fitnessbereich eine wichtige Aufgabe. Sie sollen allgemein vor Unfällen schützen und Bewegungen abfedern. Die Qualität und Zuverlässigkeit einer Matte ist daher eines der wichtigsten Entscheidungskriterien. Das heißt, Matten sollten unbedingt reißfest sein, sonst kann man sie schon nach wenigen Benutzungen nicht mehr gebrauchen.
Speziellen Oberflächen und Oberflächenbehandlungen schützen außerdem gegen Abnutzung. Ebenfalls sollte darauf geachtet werden, dass das Material nur schwer entflammbar, beständig gegen Urin, Speichel und Schweiß ist und das Material durch UV-Einstrahlung nicht porös oder brüchig wird.
Trainingsmatten oder Sportmatten dienen dazu, eine Landung des Sportlers auf den Boden so weich wie möglich zu gestalten, um Verletzungen vorzubeugen. Darüber hinaus dienen Sport- oder Turnmatten außerdem dazu, dass Bewegungen so gelenkschonend wie möglich durchgeführt werden können. Daher werden Matten in vielen Turnsportarten wie Geräteturnen, Bodenturnen oder Kinderturnen, aber auch im Kampfsport wie beim Judo, Ringen oder Boxen eingesetzt. Bei speziellen Sportarten wie Gymnastik kommen Gymnastikmatten und im Fitnessbereich Fitnessmatten zum Einsatz.
Sportmatten lassen sich vor dem Hintergrund ihrer Eigenschaften und den daraus resultierenden Verwendungszwecken in vier unterschiedliche Mattenarten unterscheiden. Über welche Eigenschaften und Charakteristika Trainingsmatten verfügen, entscheidet sich je nach ihrem Einsatzort. Die wesentlichen Eigenschaften von Sport- und Trainingsmatten sind der Grad der Dämpfung, das heißt, der Grad die Eindringtiefe der Körperteile und -partien, sowie das Rückstellvermögen. Das Rückstellvermögen beschreibt die Fähigkeit der Matte, seine ursprüngliche Form nach der Landung des Sportlers wieder einzunehmen.
Bei Turnmatten handelt es sich um sehr vielseitig einsetzbare Sportmatten. Sie verfügen über ein sehr gutes Rückstellvermögen, allerdings nur über ein geringes Dämpfungsvermögen. Daher eignen sich Turnmatten nicht für Sportarten, auf denen Sportler aus einer Höhe von mehr als 60 cm auf der Matte landen könnten. Vorzugsweise im Vereins- und Schulsport werden solche Matten eingesetzt. Auch im Boxtraining werden solche Matten eingesetzt, jedoch eher seltener im Bereich des Ringes. Bei einem Sturz besteht hier ein erhöhtes Verletzungsrisiko, da die Fallhöhe in der Regel mehr als 60 cm beträgt.
Eine Weichbodenmatte dagegen verfügt über eine sehr hohe Eindringtiefe. Dadurch wird die Landung eines Sportlers auf einer solchen Matte sehr gut gedämpft. Weichbodenmatten kommen daher bei allen Sportarten zum Einsatz, bei denen mit unkontrollierte Landungen zu rechnen ist, weshalb sie bevorzugt im Bereich des Vereins- und Schulsport Anwendung findet. Für Sportarten mit punktueller Landung wie etwa Geräteturnen sind solche Matten jedoch ungeeignet. Bei einer punktuellen Landung auf einer Weichbodenmatte könnten die Hände oder Füße von der Matte „gefangen“ werden (dem sogenannten „Schraubstockeffekt“) und zu schweren Verletzungen führen kann. Für den Boxsport sind Weichbodenmatten ungeeignet.
Niedersprungmatten zeichnen sich durch eine geringe Einsinktiefe aus. Aus diesem Grund werden Niedersprungmatten auch in anspruchsvolle Sportarten mit entsprechenden Drehungen eingesetzt. Für Kinder sind solchen Matten ungeeignet, weil diese durch ihr geringes Körpergewicht nicht in die Matte einsinken können und daher Landungen auf der Matte nicht gedämpft werden. Niedersprungmatten werden bevorzugt im Vereins- und Schulsport, Kunstturnen (auf Wettkampfniveau), Boxsport und im Bereich der Gymnastik einsetzt.
Vor allem im Gymnastikbereich sind solche Matten auch als Gymnastikmatten bekannt. Aufgrund ihrer geringen Stärke sind Niedersprung- und Gymnastikmatten faltbar. Dadurch lässt sich ihre Stärke individuell regeln – in dem mehrere Matten übereinander bzw. gefaltet werden – und darüber hinaus auch platzsparend verstauen.
Die vierte Klasse von Matten sind die sogenannten Bodenturnmatten, die auch unter dem Namen „Läufer“ bekannt sind. Dabei handelt es sich um Sportmatten mit einer sehr großen Fläche. Die Standardlänge von Bodenturnmatten beträgt 6 oder 12 m bei einer Breite von 2 m. Dafür sind Bodenturnmatten jedoch mit einer durchschnittlichen Höhe von 3,5 cm sehr dünn. Läufer kommen daher bevorzugt beim Bodenturnen, Akrobatik und rhythmischer Sportgymnastik sowie im Vereins- und Schulsport für Bodenübungen mit Sprüngen zum Einsatz. Auch beim Boxsport werden solche Sportmatten eingesetzt. Oftmals werden Bodenturnmatten auch über Weichbodenmatten gelegt, damit Sportler einen besseren Stand bei der Landung auf der Matte haben.
Bei kaschierten Trainings- und Sportmatten wird der Bezugsstoff der Matte fest mit dem Mattenkern verklebt. Dadurch wird die Matte recht steif, was die Faltenbildung erfolgreich verhindert. Auf der Unterseite der Matte befindet sich in der Regel ein Boden, so dass die Matte nicht verrutschen kann.
Die klassischen Turnmatten bestehen in der Regel aus dem Mattenkern und dem Überzug. Bei modernen Sportmatten werden heute abriebfeste Schaumstoffe eingesetzt und weitestgehend auf eine Vlieskaschierung verzichtet. Allerdings werden bei der Produktion immer noch auf Vlieskaschierungen zurückgegriffen, weil sie das Überziehen des Bezugs über den Schaumstoffkern wesentlich vereinfachen.
Früher wurden Sportmatten noch aus Stricken geflochten. Später wurden die Stricke durch Kokosfasern ersetzt, da diese relativ preiswert waren und sich durch eine hohe Lebensdauer auszeichneten. Allerdings waren diese Matten sehr schmutzanfällig, so dass sie bald durch Leder überzogenen Matten mit Polsterfüllung ersetzt wurden. Das Leder wiederum wurde später durch Segeltuch ersetzt. Heute bestehen der Mattenkern sowie der Bezug bei Marken wie Adidas, Airex, Finnlo, Hudoro oder Kettler in der Regel aus Kunststoff.
Der Mattenkern ist bei einer Sportmatte für die optimale Dämpfung verantwortlich. Der Kern besteht meistens aus Schaumstoff. Allerdings eignen sich Verbundstoffe und Polyethylen-Leichtschaumtypen besser für diesen Zweck. Bei Verbundschaumstoff besteht der Kern aus einem Schaum aus Schaumstoffflocken, die in einem speziellen Verfahren zunächst gepresst und anschließend verklebt werden. Matten mit einem Verbundschaumstoffkern sind besonders widerstandsfähig und trotzdem elastisch. Diese Matternkern ist bevorzug bei Geräteturn- und Bodenturnmatten zu finden.
Neopolen ist ein Polypropylen-Schaumstoff aus expandierenden geschlossenzelligen Schaumstoffpartikeln. Matten mit einem Neopolenkern verfügen über ein besonders gutes Rückstellungvermögen sowohl nach statische als auch nach dynamischer Belastung. Dieses Material wird bei Geräteturnmatten mit einer Fallhöhe von bis zu 60 cm eingesetzt.
Bei Matten mit einem Polyethylen-Schaumstoffkern werden mehrere Schichten des PE-Schaumstoffs übereinander gelegt und verklebt. Matten mit einem derartigen Kern sind besonders leicht und sehr stabil. Sie werden vor allem als Bodenturnmatten eingesetzt.
Polyurethan-Schaumstoff zeichnet sich durch eine hohe Formstabilität aus. Vor allem der Mattenkern von Weichbodenmatten besteht aus PU-Schaumstoff.
Im Bereich des Mattenbezugs kommen ebenfalls unterschiedliche Materialien zum Einsatz. Ein polygrip Turnmattenstoff ist ein Polyestergewebe mit Kunststoffbeschichtung mit einer Reißfestigkeit von 2.500 N und eine Gewicht von 600 g/qm. Die Oberfläche weist eine Narbenstruktur auf, die Rutsch hemmend auf den darunter liegenden Boden wirkt.
Der genoppte Turnmattenstoff ist ebenfalls ein Polyestergewebe mit Kunststoffbeschichtung. Die Reißfestigkeit dieses Materials beträgt mindestens 2.500 N. Die Noppenstruktur wirkt ebenfalls rutschhemmend. Darüber hinaus schützt das Material vor Hautverbrennung, wenn man über die Matte rutscht.
Beim Planenstoff handelt es sich um 100 Prozent Polyester mit einer Kunststoffbeschichtung. Auch hier liegt die Reißfestigkeit bei 2.500 N. Das Gewicht beträgt zwischen 550 und 680 g/qm. Die Oberfläche ist glatt.
Beim Nadelvlies ist der Kern fest mit der Oberfläche verklebt, so dass sich hier keine Falten bilden können. Außerdem schützt das Nadelvlies vor Brandverletzungen, ist hautsympathisch und trittsicher.
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