Aktualisiert: 28.11.24 | Autor: Online-Redaktion
In privaten Bädern findet man sie eher selten, im öffentlichen Bereich sind Pissior jedoch in nahezu jeder Männer-Toilette zu finden. Sie ermöglichen das praktische Urinieren im Stehen und sind eine Weiterentwicklung der Pinkelrinne, die ebenfalls noch vielerorts gebräuchlich ist und vielen Männern gleichzeitig die Benutzung erlaubt. Eine weitere Bezeichnung des Urinals ist der Begriff „Pissoir“. Genau genommen ist dies allerdings nicht korrekt, da damit ein eigenständiges Gebäude oder ein abgeteilter Bereich der Männertoilette mit Urinal oder Pinkelrinne gemeint ist.
Urinale sind heute in verschiedenen Formen und Materialvarianten erhältlich, es gibt Urinale mit Deckel, Unisex-Urinale oder spezielle Urinale für Frauen. Im Vordergrund bei der Installation steht immer die vergleichsweise leichte Reinigung sowie die große Hygiene bei der Benutzung, da kein Kontakt zur Sanitärkeramik nötig ist, um sie zu benutzen. Heutige Urinale sind in der Regel aus Keramik gefertigt, im öffentlichen Bereich findet man auch Modelle aus Edelstahl oder Kunststoff. Allen Urinalen gemein ist die optimierte Form, die ein Verspritzen des Urins möglichst vermeidet. Gespült wird per Wasserspülung, die handbetrieben ist oder über einen elektronischen Sensor ausgelöst wird. Seit einigen Jahren werden auch Trockenurinale auf dem Markt vertrieben. Üblich ist jedoch das Urinal mit Wasserspülung, sowohl im öffentlichen Bereich wie für den Hausgebrauch.
Im Prinzip funktionieren Urinale ganz ähnlich wie Toiletten. Über eine Vorwand-Installation, die aus einer Haltekonstruktion und dem Spülsystem besteht wird das Urinal in der passenden Höhe angebracht. Über ein Sanitär-Abflussrohr in der Wand, das eine Nennweite von 50 mm bei einer Einzelanschlussleitung besitzen muss, werden der Urin sowie das Spülwasser in das Schmutzwassersystem abgeleitet. Es gibt Urinale mit und ohne Wasserspülung, im Hausgebrauch empfiehlt sich ein System, das mit einem Druckspüler und einstellbarer Wassermenge betrieben wird. Ebenfalls möglich sind elektronisch gesteuerte automatische Spülsysteme oder berührungslose Infrarot Spüleinrichtungen.
Das Spülwasser, mit dem der Urin aus dem Becken gespült wird, dient gleichzeitig als Geruchsverschluss im Siphon, der Teil der Abwasserinstallation ist. In Kombination mit einem WC-Stein oder einem Einhänger mit Reinigungsflüssigkeit wird Geruch aus dem Urinal nach der Benutzung vermieden. Ein Urinal mit Deckel sorgt dafür, dass nicht nur der Geruch im Urinal bleibt, sondern auch der optische Eindruck im Badezimmer stimmt.
Laut einer Studie der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) aus dem Jahr 2012 besitzt jeder deutsche Haushalt heute mindestens ein Bad. Etwa 40% verfügen über ein separates WC bzw. eine Gästetoilette. Während Waschbecken, WC, Badewanne und/oder Dusche schon längst einen festen Platz in deutschen Bädern eingenommen haben, sind Urinale wie auch Bidets bis heute Randerscheinungen. In nur 6% der Bäder sind heute Urinale zu finden, besagt die Studie.
Viele deutsche Bäder sind mittlerweile veraltet und bedürfen einer gründlichen Renovierung. Das finden zumindest 57% der Befragten in der Studie und planen eine Renovierung. Deutsche Markenprodukte punkten in Sachen Sanitärkeramik bei den Hausbesitzern nach wie vor, ausgereifte Technik und harmonisches Design sind hier die Hauptkriterien, hinzu kommen die große Auswahl, umfassende Garantieleistungen und die leichte Reinigung, die viele Produkte durch spezielle Hightech-Beschichtungen aus der Nanotechnologie heute bereits vorzuweisen haben. Besonders bekannt ist der sogenannte Lotuseffekt, der auch zu den Produktmerkmalen vieler hochwertiger Urinale gehört.
Soll ein Urinal im eigenen Badezimmer oder der Gästetoilette eingebaut werden, dann steht im ersten Schritt die Vermessung des Raumes an. Ein Urinal hat einen bestimmten Platzbedarf, zum einen hinsichtlich der Installation selbst, zum anderen auch, um eine Benutzung überhaupt zu ermöglichen. Wird das Urinal im Hauptbad installiert, ist eine Trennwand sinnvoll. Vor Beginn des Einbaus sollte auch die passende Höhe ermittelt werden. Diese richtet sich nach der Körpergröße und den Proportionen der Benutzer. In optimaler Höhe angebracht, lässt sich das Urinal dann möglichst spritzfrei nutzen. Ein Standard-Urinal ist 30cm breit, 50cm hoch und 29cm tief. Der seitliche Abstand zu anderen Sanitärobjekten, zur Raum- oder einer Trennwand sollte auf jeder Seite mindestens 20cm betragen. Vor dem Urinal sollte eine Standfläche von 75cm x 80cm vorhanden sein. Diese Werte entstammen der mittlerweile ersatzlos gestrichenen DIN 18022 und besitzen nach wie vor in der Praxis Gültigkeit.
Zu den wichtigen Kaufkriterien für Urinale gehört sicher die Optik. Die Sanitärkeramik im Badezimmer sollte möglichst harmonieren, dies gilt vor allem auch dann, wenn ein Urinal oder eine andere Keramik nachträglich eingebaut wird. Das Angebot ist groß und reicht vom funktionalen Urinal ohne Deckel bis hin zum Designer-Pinkelbecken ganz in Rund. Neben dem Design gibt es noch weitere Punkte, die beim Kauf eine Rolle spielen:
- Geringe Geräuschentwicklung
- Einstellbare Spülmenge
- Spülsystem (manuell oder elektronisch)
- Einhaltung der Vorgaben der DIN EN 12541 („Sanitärarmaturen - WC- und Urinaldruckspüler mit selbsttätigem Abschluss PN 10“)
- Hochwertige Oberfläche (Lotuseffekt)
Wird ein Bad komplett mit neuer Keramik versehen, dann bietet sich an, alle Sanitäreinrichtungen inklusive Urinalbecken aus einer Produktlinie zu wählen und so ein einheitliches Bild im Badezimmer zu schaffen.
Die Reinigung von Urinalen erfolgt ebenso wie bei Toiletten mithilfe eines WC-Reinigers. Bei starkem Belag mit Urinstein bzw. Wasserstein können Reiniger über Nacht einweichen und die Verkrustungen lösen. Am nächsten Morgen kann der angelöste Belag dann mit der Klobürste entfernt werden. Besonders intensiv sollte unter dem Rand des Urinals gereinigt werden. Um Urin-Geruch im Urinal vorzubeugen, dienen folgende Maßnahmen:
- Anbringung in der optimalen Höhe des Hauptbenutzers vermeidet allzu viele Spritzer.
- Regelmäßige Reinigung verhindert Beläge aus Urinstein.
- Einhänger mit Toilettendüften sorgen für Wohlgeruch und halten bis zu vier Wochen.
- Urinale mit Deckel schützen zusätzlich vor Gerüchen.
- Wird das Urinal wenig benutzt, ist darauf zu achten, dass der Siphon immer mit Wasser befüllt ist und so als Geruchsverschluss dient.
Das Urinal für den Mann ist allgemein bekannt, seltener und weniger populär sind Frauen- oder Unisexurinale. Bereits seit Beginn des 20. Jahrhunderts wurde immer wieder versucht, auch Urinale für Frauen zu etablieren, um vor allem im öffentlichen Bereich maximale Hygiene zu ermöglichen. Lange scheiterte dies an der Urinierhaltung, die eine Frau einnehmen muss, mittlerweile nutzen jedoch Fastfoodketten oder auch Festival-Veranstalter immer wieder Urinale, die auch für die Frau nutzbar sind. In Japan ist diese Form der Urinale dagegen schon lange gebräuchlich. In der Praxis gibt es Frauenurinale heute in zwei grundsätzlichen Anordnungen. Zum einen die Reihenanordnung, bei der die Urinale meist mit einer Sichtschutzwand getrennt sind, zum anderen in Einzelkabinen wie bei der klassischen Toilette.
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