Aktualisiert: 29.11.24 | Autor: Online-Redaktion
Kinder benötigen in den ersten Lebensjahren eine Vielzahl von Schuhen. Der Kinderfuß wächst sehr schnell, durchschnittlich einen Millimeter pro Monat im Alter zwischen drei und sechs Jahren. Bei Kindern über sechs Jahren verlangsamt sich das Längenwachstum etwas. Nicht immer ist es leicht, die richtige Größe für den Kinderschuh zu finden, das gilt vor allem auch für Kinderstiefel. Sich dabei auf die Aussagen der Kinder selbst zu verlassen, ist nicht ratsam. Vor allem kleinere Kinder können meist nicht einschätzen, ob ein Schuh zu groß oder zu klein ist.
Der Kinderfuß ist noch ausgesprochen weich. Deshalb kann es bei zu kleinen Schuhen zu Verformungen am Fuß kommen. Sind die Kinder Stiefeletten zu groß, bietet der Schuh keinen festen Halt. Es ist also wichtig, dass der Kinderschuh möglichst genau passt. Um dies zu gewährleisten, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Die Schuhgrößen selbst dienen allerdings nur als Orientierung, da es hierfür verschiedene Standards gibt. Neben der Fußlänge muss außerdem noch die Fußform berücksichtigt werden. Hier sind zum Beispiel Breite und Risthöhe entscheidende Faktoren. Neben der Passform sind natürlich auch Alltagstauglichkeit Optik, Preis und Qualität entscheidend für die Auswahl.
Weltweit sind vier Größensysteme für Schuhe üblich. Eine Normierung gibt es allerdings nicht. In einer österreichischen Versuchsreihe, bei der die Schuhe von etwa 800 Kindern gemessen wurden, fiel auf, dass die meisten Schuhe nicht der angegebenen Schuhgröße entsprachen. In der Regel waren die Schuhe kleiner als nach der Schuhgröße zu erwarten gewesen wäre. Lediglich bei 3% der gemessenen Schuhe entsprach die Innenlänge der angegebenen Größe. In dieser Sache gibt es keine Unterschiede zwischen günstigen und teuren Schuhen, es hilft also nur eigenes Messen.
Schuhe, die in Europa hergestellt werden, folgen meist den Regeln des Pariser Stichs. In diesem System entspricht eine Schuhgröße einer Länge von 6,67 cm. Kennt man diesen Wert, lässt sich die Innenlänge eines Schuhs oder Stiefels theoretisch errechnen. Da es keine Normen hinsichtlich der Schuhgrößen gibt, kann man sich allerdings auch darauf nicht verlassen.
Ob Schuhe nun breiter oder schmaler als der Fuß sein müssen, um eine gute Passform zu gewährleisten, wurde bisher noch nicht geprüft. Weiterhin gibt es keine verlässliche Möglichkeit zu messen, ob die Breite eines Schuhs zum Kinderfuß passt. Obwohl diverse Hersteller Schuhe in verschiedenen Breiten anbieten, gibt es auch hier keine Richtlinien oder Normen. Oft unterscheidet sich nicht die Breite selbst, sondern lediglich die Weite. Die Sohle ist dann bei allen Schuhen gleich breit, nur die Höhe im Ballenbereich variiert.
Sucht man nun nach dem passenden Kinder-Winterstiefel, gibt es verschiedene Möglichkeiten, die passende Form und Größe zu finden. Als Spielraum nach vorn sollte man mindestens 12 Millimeter einplanen, als Maximalspielraum können bis zu 17 Millimeter gewählt werden. Diese Richtlinie kann für Kinder-Boots ebenso angewandt werden wie für alle anderen Kinderschuhe. Gemessen wird dieser Spielraum von der längsten Zehe aus. Weiterhin gibt es folgende Messmethoden:
- Bei der Daumenprobe wird über den Daumen geprüft, ob vorne im Schuh genug Raum für die Zehen bleibt und auch der Größenspielraum vorhanden ist. Das Kind muss dazu stehen und darf seine Zehen nicht einrollen. Gemessen werden sollten generell beide Füße. Für Kinderstiefel, die oft aus festem Material im Zehenbereich bestehen, ist diese Methode allerdings nur bedingt geeignet.
- Ganz sicher geht man mit einer Schablone. Dazu wird der Kinderfuß in Socken auf einem Stück festen Karton nachgezeichnet. Die Schablone wird (zuzüglich des Spielraums von 12 bis 17 mm) ausgeschnitten und anschließend in den Kinderschuh gelegt. Auch dieses Verfahren sollte für beide Füße angewandt werden.
- Mit speziellen, im Handel erhältlichen, Maßbändern können die Kinderfüße wie die Innenlänge des Kinderstiefels vermessen werden. Im Vergleich sollten die beiden Werte übereinstimmen.
Mit diesen Methoden lässt sich die Länge des Kinderstiefels vermessen. Hinsichtlich der Breite sind die Aussagen des Kindes weitgehend entscheidend. Kinder Boots sollten generell nicht zu eng gekauft werden in der Hoffnung, dass sich das Material später noch weiten wird.
Die richtige Größe und Passform ist ein entscheidendes Kriterium für die Auswahl eines Kinderstiefels. Weiterhin spielen jedoch noch viele andere Aspekte in die Kaufentscheidung mit ein. Auf folgende Kaufkriterien sollte besonders geachtet werden:
- Der Kinderstiefel muss auch dem Kind gefallen.
- Das Gewicht sollte so gering wie möglich sein, um Gelenke und Wirbelsäule des Kindes zu entlasten.
- Die Sohle sollte biegsam sein, damit der Fuß abrollen kann.
- Das Innenmaterial im Kinderstiefel muss Feuchtigkeit aufnehmen und sie abtransportieren.
- Als Außenschicht sind feuchtigkeitsabgebende und wasserabweisende Materialien ideal.
- Ist der Kinderstiefel gefüttert, dann sollte auf ein hochwertig verarbeitetes Futter geachtet werden.
- Polster und Fußbetten sind vor allem bei kleineren Größen nicht nötig, besser sind Inneneinlagen mit wenigen Erhebungen zum Training der Fußmuskulatur.
- Der Zehenraum muss viel Platz bieten.
- Kinderstiefel sollten keine Absätze haben.
Generell sollten Kinderstiefel robust gearbeitet sein, denn die wenigsten Kinder gehen sorgsam mit ihren Schuhen um. Gerade in Herbst und Winter sind die Schuhe mit vielen Belastungen konfrontiert. Deshalb ist auch auf sorgfältig verarbeitete und am besten versiegelte Nähte zu achten.
Früher konnten bereits Vorschulkinder die Schleife am Schuh binden. In Zeiten der Klett- und Reißverschlüsse hat sich das verändert und viele Kinder lernen erst spät, eine Schleife zu binden. Beim Kinderstiefel mit Schaft bietet sich in der Regel der Reißverschluss als praktische Möglichkeit zum Schließen des Schuhs an. Auch Klettverschlüsse sind häufig zu finden. Mittlerweile findet man alle Verschluss-Varianten beim Mädchen-Stiefel ebenso wie beim Jungen-Stiefel. Klettverschlüsse sind häufig bei robusten Kinder-Boots für das Toben im Schnee angebracht.
Bei der Schuhauswahl ist darauf zu achten, dass das Kind den Reißverschluss leicht erreicht und problemlos öffnen und schließen kann. Eine besondere Hürde stellt hier häufig das Innenfutter am Zipper dar. Wenn dieses sich in den Reißverschluss verklemmt, haben Kinder oft keine Chance mehr, die Zähnchen selbstständig zu befreien. Ideal sind Kinder-Lederstiefel, die neben dem Reißverschluss auch noch eine Schnürung zur passenden Einstellung der Weite besitzen. Diese Stiefel sitzen garantiert sicher und warm am Kinderfuß.
Kinderstiefel müssen viel aushalten und werden von den Kindern über viele Stunden getragen. Wie auch Erwachsenen-Schuhe müssen Kinderschuhe auslüften und häufig auch trocknen. Deshalb empfiehlt sich ein Wechselpaar. Ideal ist eine Kombination aus einem hochwertigen Kinder-Stiefel und einem etwas günstigeren Ersatzschuh, der natürlich die gleichen Anforderungen an Passform und Qualität erfüllen sollte. In regelmäßigen Abständen muss überprüft werden, ob der Stiefel auch noch passt. Dies gilt vor allem zu Beginn und Ende der Stiefel-Saison. Zwischendurch schadet es nicht, den Schuh mit einer der oben genannten Messmethode zu überprüfen.
Unser Team besteht aus RedakteurInnen, deren umfangreiches Wissen auf jahrelanger journalistischer Erfahrung im E-Commerce beruht. Wir recherchieren mit Begeisterung alle Informationen zu den unterschiedlichsten Themen und fassen diese für Sie übersichtlich in unseren Ratgebern zusammen.
Außergewöhnlich hochwertige Bewertungen werden mit dem Prädikats-Siegel ausgezeichnet.