Sicherheitsstufen der Schutzklasse sind nicht durch ein einheitliches Messverfahren vergleichbar und jeder Hersteller gibt hier seine eigenen Sicherheitsstufen vor. Je höher die Zahl ist, umso sicherer soll das Schloss sein.
Der Durchmesser gibt an, wie dick das Kabel, die Kette oder auch der Bügel ist.
Aktualisiert: 29.11.24 | Autor: Online-Redaktion
Fahrradfahren ist eine der beliebtesten Freizeitsportarten in Deutschland. Fahrräder stehlen leider auch. Um Langfingern das Leben schwer zu machen, sollte man zu gezielten Gegenmaßnahmen greifen. Ob Sie die Codierung Ihres Fahrrads wählen oder ein sicheres Fahrradschloss, ist Ihnen überlassen. Bei einer Codierung wird auf dem Fahrradrahmen eine Eigentümer-Identifikations-Nummer (EIN) eingraviert. Diese zeigt sofort an, wer Eigentümer dieses Fahrrads ist. Das schreckt Diebe ab, da ein Weiterverkauf wesentlich erschwert wird. Bei einer Polizeikontrolle ist der wirkliche Eigentümer schnell ermittelt und Diebe sind somit schnell entlarvt.
Die zweite Möglichkeit wäre, sich ein gutes Fahrradschloss zu kaufen. Die Produktpalette reicht vom billigen No-Name-Produkt bis hin zu sehr teuren Schlössern (z.B. von ABUS). Aber selbst Schlösser aus der höheren Preiskategorie leisten Dieben oft wenig Widerstand. Seriöse Schlosshersteller klassifizieren ihre Schlösser in verschiedene Sicherheitsstufen. In der Regel steigt mit der Aufbruchsicherheit der Preis des Schlosses. Als Richtwert für die Kosten eines Fahrradschlosses gilt: Das Schloss sollte mindestens 10% des Fahrradneuwertes kosten. Ob mit Bügel-, Falt, Panzer- oder Kettenschlössern – wir geben Ihnen Tipps, wie Sie Ihr Fahrrad wirkungsvoll schützen können.
Bügelschlösser gehören zu den Klassikern der Fahrradsicherung. Sie sind das Beste und Sicherste, was man an Fahrradsicherheit bekommen kann. Bügelschlösser bestehen aus einem u-förmigen Stahlbügel, dessen offene Enden mit einem Schlosskörper verbunden sind. Aufgrund des Materials trotzen diese Schlösser auch Bolzenschneidern. Allerdings schützen meist nur die Topmodelle der renommierten Hersteller (z. B. ABUS, Trelock, MasterLock) vor einem professionellen Knacken des Schlosses, dem sogenannten „Lockpicking“. Ein Nachteil: Das Fehlen von beweglichen Teilen machen sie sind starr und unflexibel. Das Anschließen des Fahrrads an einen Baum ist fast unmöglich.
Speziell verstärkte Kabelschlösser, auch bekannt unter Panzerkabel oder Kettenschlösser, sind die am häufigsten gebrauchte Methode, um Fahrräder zu schützen. Sie sind zwischen 80 und 100 cm lang. Aufgrund ihrer Länge und ihrer Flexibilität können Sie ihr Fahrrad bequem an einem Baum oder Laternenpfahl anschließen. Das Gehäuse sowie tragende Teile des Verriegelungsmechanismus sind aus Stahl gefertigt. Dicke Stahlseile und ein integrierter Anbohrschutz am Automatikzylinder erschweren den Dieben die Arbeit. Wenn Stahlhülsen das innere Stahlseil ummanteln, gibt auch der gemeine Bolzenschneider auf.
Eine unsichere Variante sind dünne, ungepanzerte Spiralkabelschlösser. Sie bieten einen Basisschutz gegen Diebstahl. Untersuchungen haben ergeben, dass sich diese innerhalb weniger Sekunden per Seitenschneider knacken lassen. Viele Radfahrer fühlen sich aber mit dieser Schlossvariante besonders sicher. Denn, eine Kunststoffumwicklung lässt die Drahtseile dicker erscheinen, als sie in Wirklichkeit sind.
Wem ein Bügelschloss einfach zu schwer und unpraktisch ist, der sollte zu einem Faltschloss greifen. Diese Fahrradsicherung überzeugt durch ihre hohe Flexibilität und ist gleichzeitig fast so sicher wie ein Bügelschloss. Eine Gelenkkonstruktion ermöglicht ein kompaktes Zusammenfalten. Zusammengefaltet haben die Schlösser etwa die Größe eines Zollstocks.
Faltschlösser bestehen aus massiven Metallschienen, die mit speziell gehärteten Gelenken miteinander verbunden sind. Sie sind so konstruiert, dass ein Aufhebeln der Gelenke innerhalb eines bestimmten Zeitfensters nicht möglich ist. Wie bei allen Fahrradschlössern sollte auch hier auf ein massives Schloss geachtet werden. Zu empfehlen sind Schlösser mit langen, flachen Schlüsseln, da sie mit Universaldietrichen schwer zu knacken sind. Die neueste Generation wird mittels eines Zahlencodes geöffnet, der individuell einstellbar ist.
Als Rahmenschlösser oder Fahrradrahmenschlösser bezeichnet man Fahrradsicherungen, die fest am Rahmen des Rades montiert sind und durch Einrasten die Speichen des Hinterrades blockieren. Diese Art der Sicherung ist sicher die minimalste, denn der Dieb kann das Fahrrad einfach wegtragen. Rahmenschlösser sind daher geeignet, Spontandiebstähle zu verhindern. Bei einem kurzen Zwischenstopp am Kiosk oder beim Bäcker wird die Wegfahrsperre einfach eingerastet.
Bei einigen Rahmenschlössern können zusätzlich Spiralkabel oder ummantelte Ketten mit eingerastet werden. Damit kann das Fahrrad auch an einem festen Gegenstand gesichert werden.
Ein Schlaufenkabelschloss ist die einfachste Variante eines Kabelschlosses. Es handelt sich dabei um ein plastikummanteltes Stahlkabel mit einer fest angebrachten Öse an jedem Ende. In die Öse wird ein herkömmliches Vorhängeschloss eingehängt und verschlossen. Das Schloss überzeugt mehr durch seine Vielseitigkeit als durch Sicherheitsaspekte. Ein Vorhängeschloss zu knacken erfordert keine große Mühe und Geschick. Ein Schlaufenkabelschloss sollte daher nur als Ergänzung zur eigentlichen Sicherung verwendet werden. Mit dieser Schlossvariante lassen sich zum Beispiel leicht mehrere Fahrräder zusammen oder an einem festen Gegenstand anschließen.
Manche Schlösser bieten als verbesserten Diebstahlschutz die Möglichkeit, das Fahrrad anzuschließen. Leider lassen sich nicht überall resistente Anschlussmöglichkeiten finden. Einige Hersteller von Fahrradsicherungen bieten verschiedene Ankerlösungen an, die auf eigenem Grund und Boden eine feste Verbindung zur Wand oder zum Boden bieten. Diese Anschlussmöglichkeiten sind in puncto Widerstandskraft und Sicherheit gleichzusetzen mit der des Fahrradschlosses.
Beim Kauf einer Fahrradsicherung geben Sicherheitszertifikate Aufschluss darüber, wie sicher ein Fahrradschloss ist. Es gibt offizielle Prüfzertifikate sowie Sicherheitsstufen, die die Hersteller selbst definieren. Während man den renommierten Herstellern bei den ausgewiesenen Sicherheitsstufen ihrer Produkte in der Regel trauen kann, sollte man bei Billigschlössern vom Discounter oder Baumarkt vorsichtig sein. Einen 100-prozentigen Schutz gibt es nicht. Im Grunde entscheidet jeder Fahrradfahrer selbst, welchem Diebstahlrisiko er sein Fahrrad aussetzt.
Offizielle Prüfsiegel wie CE, DIN oder TÜV zeigen dem Kunden lediglich, dass das Fahrradschloss den gesetzlichen Sicherheitsanforderungen der EU, den DIN-Richtlinien bzw. den gesetzlichen Richtlinien und Anordnungen entspricht. Eine VdS-Zertifizierung ist wohl das wichtigste Qualitätskriterium beim Kauf eines Fahrradschlosses. Als unabhängiges Zertifikat genießt das VdS-Prüfsiegel bei Sicherheitsverantwortlichen größtes Vertrauen. Im Rahmen einer Fahrraddiebstahlversicherung ist ein Fahrradschloss mit VdS-Prüfsiegel ein Muss.
Das Sicherheitsstufen-System von ABUS bildet sich aus drei Kriterien: Sicherheitsmerkmale, Komfort und Design. Die maximale Sicherheitsstufe für Fahrradschlösser ist Stufe 15. Das sogenannte Extra Level umfasst die Sicherheitsstufen 5-7 und bietet einen durchschnittlichen Sicherheitsschutz. Level 8-15, das Maximum Level, wird bei hohem Sicherheitsrisiko empfohlen. Die Stufen im unteren Bereich bieten einen Basisschutz.
Mit dem {Sicherheitssystem von Trelock kann man über eine klar strukturierte Parkuhr-Skala das richtige Fahrradschloss für seine Bedürfnisse auswählen. Ausschlaggebend für die Kaufentscheidung sind der Wert des Fahrrads und die Parkdauer. Das Security-Level umfasst die Stufen 1-3 und wird für die gewünschte Sicherheit tagsüber und über kürzere Zeiträume empfohlen. Die Stufen 4-6, das Maximum-Security-Level, eignen sich für das Sichern über Nacht bzw. für längere Zeiträume. Eines kann jedoch als sicher festgehalten werden: Es gibt keine 100-prozentige Sicherheit. Mit dem entsprechenden Werkzeug knacken Diebe jedes Schloss.
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