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Aktualisiert: 29.11.24 | Autor: Online-Redaktion
So wie es zahlreiche unterschiedliche Fahrradtypen gibt, haben sich auch die Fahrradpedale im Laufe der Zeit an die Anforderungen der einzelnen Bereiche angepasst. So gibt es neben Standardpedalen für Freizeitfahrer auch Spezialpedale für Rennradfahrer, Mountainbiker oder Fahrradkünstler. Besondere Pedalformen sind im Endeffekt immer dann notwendig, wenn mit dem Rad nicht einfach zum Spaß gefahren werden soll. MTB-Pedale müssen zum Beispiel guten Halt bieten, aber dennoch leicht vom Schuh zu lösen sein. Außerdem muss der Fahrer das Rad auch weitere Strecken bergauf oder bergab tragen können. Eine Tatsache, die beispielsweise die bei Rennradfahrern beliebten Haken- und Klickpedale mit den zugehörigen Schuhen mit steifer Sohle eher unpassend erscheinen lässt. Das Fahrradpedal muss also immer für den jeweiligen Verwendungszweck geeignet sein.
Laufrad, Dreirad oder Vierrad, was wir heute in den Kleinkindbereich einordnen würden, war bis Mitte des 19. Jahrhunderts auch bei erwachsenen Radfahrern Realität. Bis in die 60er Jahre des 19. Jahrhunderts hinein wurden Fahrräder mit Trethebeln und Tretkurbeln angetrieben, wie etwa beim bekannten Velociped von Pierre Michaux oder dem populären Hochrad. Bei Michaux wurde mit einem Wellenschaft gearbeitet. Erfinder des drehbaren Fahrradpedals ist ebenfalls ein Franzose, nämlich Pierre Lallement, der im Jahr 1863 Holzspulen an die Wellenschäfte steckte. Bereits 1884 folgte das heutige Standard-Pedal mit Kugellager und Gummi-Trittfläche. Das erste Klick-Pedal folgte um 1895 herum. 1947 schließlich machte der italienische Radrennfahrer Alfredo Binda Pedale mit ausgereifter Lederkonstruktion bekannt.
Fahrradpedale befinden sich an den freien Enden der beiden Tretkurbeln und können vom Radfahrer durch Druck mit den Füßen betätigt werden. Die eingesetzte Kraft wird vom Pedalkörper aufgenommen und erzeugt ein Drehmoment, das über den Kettentrieb zum Hinterrad geführt wird. Durch die Rotation wird das Fahrrad über das sich ebenfalls drehende Kettenblatt über die Kette angetrieben. Der Pedalkörper ist über zwei Kugellager auf der Achse gelagert. Diese Lager müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllen. So müssen sie Tretkraft und dem Gewicht des Fahrers beim Auf- und Absteigen standhalten. Je nach Durchmesser des Lagers berechnet sich dann die Mindestdicke der Pedale für das Fahrrad. So kommen je nach Einsatzgebiet Kugellager, Doppel-Kugellager, Rollenlager und hochwertige Gleitlager zum Einsatz.
Der Pedalkörper hat sich im Laufe der Zeit verändert und wurde fortlaufend modernisiert. Waren es früher mehrere Metallteile mit zwei Gummistäben, werden heute kompakte Gussteile verwendet, die meist aus Aluminiumlegierung oder kohlenstofffaserverstärktem Kunststoff gefertigt werden. Die Achse besteht gerade bei anspruchsvollen Pedalen in der Regel aus Titan oder hochwertigem Stahl.
Blockpedale sind die Standardpedale, wie wir sie von den meisten Fahrrädern kennen. Sie stellen außerdem die älteste Bauform der Pedale für das Fahrrad dar. Traditionell besteht der Pedalkörper aus Stahlblech und zwei profilierten Gummiblöcken. Heute wird er meist aus einem Stück gefertigt. Dafür kommt ein profilierter Hartkunststoffblock zum Einsatz. Die Blockpedale haben sich im Laufe der Fahrradentwicklung kaum weiterentwickelt und bis etwa 1990 gab es im Endeffekt nur zwei Arten von Pedalen für das Fahrrad. Die hier erwähnten Blockpedale und Rennrad-Pedale. Letztere bestanden aus Stahl und selten aus Aluminium. Erst nach 1990 entwickelten sich aus diesen beiden Urtypen die vielen unterschiedlichen Pedale, die wir heute im Radsport kennen.
Blockpedale sind jedoch hier nach wie vor die Pedale für den Freizeitfahrer, die auf bequemes Radfahren mit normalem Schuhwerk ausgerichtet sind. Notwendig wurden sie mit Erfindung der Hochräder, bei denen sich die früher verwendeten Konstruktionen mit Festschnallen oder Einfädeln der Füße als nicht mehr zielführend erwiesen. Stattdessen setzte man auf Blockpedale, um unter anderen auch die Verletzungsgefahr bei Stürzen zu minimieren.
Im Radsport an sich, fand man bis etwa 1990 vor allem Hakenpedale, die den Schuh mit einem hakenförmigen am Pedal halten. Zusätzlich kann der Fuß mit einem Riemen auch von den Seiten auf den Pedalen für das Fahrrad fixiert werden. Allerdings können sich die Riemen bei einer Seitwärtsbewegung des Fußes lösen. Man bezeichnet diese Vorrichtung auch als Rennhaken. Im Straßenrennsport ist es sinnvoll, die Füße erst kurz vor dem Start festzuschnallen, um einer Ermüdung der Füße vorzubeugen. Früher wurden geschliffene Eisensägeblätter in die Rennschuhe integriert, um diesen Effekt zu unterstützen. Spezielle Fahrradschuhe waren damals noch nicht erhältlich. Beim Fahren durchbohrten die Haken deshalb die unterste Sohlenschicht der Schuhe, die Zerstörung des eigentlichen Schuhs wurde durch das Sägeblatt jedoch verhindert. Diese Methode gehörte bis in die 80er Jahre hinein zum üblichen Prozedere im Radrennsport.
Erste Änderungen an den Rennrad-Pedalen wurden von Campagnolo durchgeführt. Man entwickelte aerodynamische, asymmetrische Pedale, die nur von einer Seite aus betrieben werden konnten. Bei den Modellen von Campagnolo war der Pedalkörper aus Aluminium gefertigt, die Haken bestanden weiterhin aus Stahl. Hakenpedale werden grundsätzlich vorwiegend aus Metall, oft Federstahl, oder auch Kunststoff gefertigt. Die Riemen waren früher aus Leder, mittlerweile kommen jedoch ebenfalls Kunststoffgewebe zum Einsatz. Besonders bei den Mountainbikern waren auch Hakenpedale ohne Riemen beliebt. Diese MTB-Pedale werden jedoch bei Rennrädern nicht verwendet. Die einzigartige Konstruktion von Hakenpedalen sorgt für einen sogenannten „runden“ Tritt, der zu einer ausgeglichenen Leistung beitragen und zudem die Gelenke schonen kann.
Klickpedale ähneln vom Aufbau her einer üblichen Skibindung. Der Radfahrer benötigt für diese Art von Pedalen spezielle Schuhe an die unten eine Metallplatte, Cleat genannt, geschraubt wird. Diese Platte rastet bei ausreichend Druck ins Pedal ein und kann durch eine Seitwärtsdrehung des Fußes bei Bedarf wieder gelöst werden. Die ersten Klickpedale wurden von LOOK entwickelt, bei denen eine relativ großzügig bemessene Platte mit dem Schuh verschraubt wird. LOOK ist im Rennradbereich Marktführer. Bei Fahrrädern für den Alltag, Liegerädern und Mountainbikes werden eher die SPD-Systeme (Shimano Pedaling Dynamics) verwendet. Das SPD-SL kommt auch im Rennradsport zum Einsatz. Daneben konkurrieren noch einige andere Systeme auf dem Markt, sind jedoch nur von eher geringer Bedeutung.
Rennradschuhe sind normalerweise sehr steif, damit der Druck beim Treten auf eine große Fläche verteilt werden kann. So werden Druckstellen vermieden. Die SPD-Platten sind versenkt und bei MTB-Pedalen sind die Sohlen der Schuhe sogar weniger steif, damit das Bike komfortabler getragen werden kann.
Klickpedale werden von Zeit zu Zeit als „Sicherheitspedale“ bezeichnet. Dieser Begriff ist jedoch irreführend, da sich die Pedale nicht, wie fälschlicherweise angenommen, in jeder Notsituation vom Schuh lösen.
2004 meldeten die beiden Erfinder der Magnetpedale, Norbert Sadler und Wolfgang Dürr, eben diese zum Patent an. Das Besondere an diesen speziellen Pedalen für das Fahrrad ist die Tatsache, dass in die Pedale starke Magnete integriert sind. Unter den Schuhen befinden sich Stahlplatten. Der Fahrer kann so die Fußstellung auf dem Pedal je nach Bedarf während der Fahrt einfach verändern. Gelöst werden die Füße durch Kippen oder kräftigen Ruck, wie etwa bei einem Sturz.
Ursprünglich 1920 unter dem Namen „Marcel Berthet“ bekannt, können die Großflächenpedale in ihrer Entwicklung auf ein regelrechtes Auf und Ab zurückblicken. Aktuell ist die Bedeutung der Pedale sehr gering. Großflächenpedale sind auch unter dem Begriff Plattformpedal bekannt. Diese Pedale werden ebenso wie die von BMX-Rädern bekannten Bärentatzen vorwiegend in Disziplinen "Downhill", "Freeride" und "Dirtjump" eingesetzt. Außerdem findet man die Bärentatzen häufig an günstigen Fahrrädern.
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