Autor: Online-Redaktion
Alternativen zum aufwändigen traditionellen Kamin bieten neuartige Ethanol-, Gel- und Elektrokamine. Diese können Sie an der Wand oder auch freistehend im Raum platzieren. Aufgrund der vielen Gestaltungsmöglichkeiten bedarf der Kauf einiger Überlegung.
Dekokamine können in drei verschiedene Gruppen eingeteilt werden:
Der elektrische Kamin zeichnet sich dadurch aus, dass er keinen Abzug oder Schornstein benötigt. Er produziert weder Ruß noch Rauch. Mehrkosten an den Schornsteinfeger müssen folglich nicht abgeführt werden. Anders als beim traditionellen Kamin sind auch keine Genehmigungen oder Erlaubnisse vom Vermieter notwendig. Einsparungen resultieren weiters daraus, dass Sie weder Holz noch teure Anzünder zum Befeuern des Dekokamins benötigen. Um ihn anzuschließen, brauchen Sie lediglich eine freie Steckdose. Die Inbetriebnahme ist denkbar unkompliziert und eine Montage durch den Fachmann ist nicht vonnöten.
Das Besondere an einem elektrischen Kamin ist ganz klar die ästhetische Komponente. Ohne die lästigen Nebenwirkungen imitiert er täuschend echt die heimelige Atmosphäre, die ein traditioneller Kamin bietet. Neben dem Aussehen des Dekokamins können Sie sogar das Knistern des Holzes in seiner Lautstärke regulieren. Hierfür dient eine Fernbedienung, die im Lieferumfang häufig enthalten ist.
Der rauchende Elektrokamin
Mit Wasserdampf kann gefahrlos der Rauch eines echten Kamins imitiert werden. Hierfür muss lediglich Wasser in den eingebauten Tank eingefüllt werden.
Der Elektrokamin erzeugt zwar Wärme, doch ist diese nicht mit der eines traditionellen Kachelofens zu vergleichen. Ein bis zwei Kilowatt Leistung erzeugen die meisten Modelle. Ein Gebläse mit Umluftfunktion begünstigt zwar die Wärmeabgabe, jedoch ist der Elektrokamin allein nicht für die Beheizung eines großen Raums geeignet. Ihnen muss klar sein, dass es sich in erster Linie um ein Dekorationselement handelt. Die Illusion glühender Holzscheite wirkt durch die vorhandene Wärmeabgabe jedoch noch authentischer. Durch einen eingebauten Überlastungsschutz ist bei dieser Art Dekokamin für die Sicherheit gesorgt. Eine separate Wartung ist nicht notwendig.
Die Preise für elektrische Dekokamine schwanken stark. Variablen, die eine Rolle spielen, sind der Hersteller, die verwendeten Materialien, das Design und die verwendete Technik. So sind Modelle, die über eine Imitation des prasselnden Feuergeräusches verfügen, entsprechend teurer als solche ohne dieses Extra. Etablierte Hersteller im Bereich Elektrokamin sind unter anderen EWT, El Fuego, Noble Flame, Glow Fire oder BHP. Die Preise bewegen sich zwischen 50 und mehreren tausend Euro.
Stromkosten nicht vergessen
Nicht nur die Anschaffung eines Elektrokamins hat ihren Preis hat. Auch der Stromverbrauch kann erhebliche Nebenkosten nach sich ziehen. Sie sollten deshalb auch darauf achten, dass Heizstufe und Gluteffekt separat in der Intensität regelbar und dem Bedarf angepasst werden können.
Diese Gruppe dekorativer Kamine wird mit Bio-Ethanol betrieben. Der Vorteil dieser farblosen und leicht entzündlichen Flüssigkeit besteht darin, dass sie fast ohne Geruch und Rückstände verbrennt. Lediglich Wasserdampf und Kohlendioxid entstehen. Für eine heimelige Atmosphäre sind diese Eigenschaften förderlich, da sie gleichmäßige Flammen erzeugen. Aufgrund der Rückstandsarmut kann der Bio-Ethanol-Kamin sicher an beinahe jedem beliebigen Ort im Wohnzimmer aufgestellt werden. Wie beim Elektrokamin ist die Installation unproblematisch. Der Dekokamin muss lediglich an der passenden Stelle aufgestellt, mit Bio-Ethanol aufgefüllt und angezündet werden. Ein Rauchabzug oder Schornstein ist nicht notwendig.
Auf die Brenndauer achten
Eine wichtige Eigenschaft des Bio-Ethanol-Kamins ist seine Brenndauer. Um nicht andauernd das Ethanol wechseln zu müssen, sollten Sie hierauf besonders achten. Ein Fassungsvermögen zwischen 1 und 2 l ist empfehlenswert.
Anders als der Elektrokamin bietet er wesentlich mehr Freiräume bei der Positionierung. Es gibt Modelle, die an die Wand gehängt werden, Modelle, die als Sockel mitten im Raum stehen oder ästhetische Schalen für den Tisch. Viele Bio-Ethanol-Kamine haben eine optisch ansprechende Glasverkleidung. Anders als der Elektrokamin werden sie eher in unkonventionellen Formen angeboten.
Ethanol-Kamine gibt es schon zu recht günstigen Preisen. Sie können hier aber auch, wenn Sie wollen, viel mehr investieren und über 1.000 Euro ausgeben. Hersteller sind zum Beispiel Radius Design, muenkel design, Decoflame und Druline. Mehrkosten entstehen lediglich durch das verbrannte Bio-Ethanol. Diese halten sich aber entsprechend gering. Etwa 1,50 bis 2 Euro sind für den Liter aufzuwenden. Beim Kauf sollten Sie aus diesem Grunde auf einen günstigen Brennstoffverbrauch achten. Etwa 500 ml pro Stunde sind hier ein guter Wert.
Ein Aspekt, der gerade bei freistehenden Dekokaminen eine wichtige Rolle spielt, ist die Sicherheit. Eine Grundvoraussetzung hierfür ist eine doppelwandige Brennkammer. Außerdem sollte beachtet werden, wie stark die Hitzeentwicklung am Gehäuse ist. Da der Markt für die neuartigen Dekokamine mitunter unübersichtlich ist, stehen Vorsicht und Sicherheit an erster Stelle. Viele Hersteller versprechen einfache, unkomplizierte Atmosphäre, sparen jedoch nicht selten mit Details.
Sie müssen sich im Klaren darüber sein, dass Dekokamine grundsätzlich nicht zum Heizen geeignet sind. Da beim Verbrennen Kohlenstoffdioxid und Wasser entsteht, muss nämlich regelmäßig gelüftet werden.
Ein weiteres Problem ist, dass viele Ethanol-Kamine noch nicht ausreichend geprüft worden sind. Lediglich einige Hersteller haben ihr Gerät dem TÜV vorgelegt. Wer sich einen Ethanol-Kamin anschaffen will, sollte bei der Auswahl darauf achten, dass unabhängige Prüfberichte existieren. Häufige Gefahrenquellen bei mangelhaften Geräten sind ein Ausschlagen der Flamme aus dem Kamin, eine Erhitzung der Außenwände oder eine zu lange Abkühldauer. Sie sollten darauf achten, dass dem Dekokamin eine detaillierte Dokumentation beiliegt. Klar sollte dabei auch hervorgehen, wie im Ernstfall am effektivsten gelöscht werden kann.
Gelkamine gibt es in vielen verschiedenen Formen und Farben. Modelle, die klassischen Kaminen ähneln, gibt es ebenso wie moderne Glaskonstruktionen. Das Besondere daran ist die Verbrennung eines Brenngels, das in Kapseln eingefüllt wird. Es besteht aus Brennspiritus und Calciumacetat, durch das es seine zähflüssige Konsistenz gewinnt. Die Kapseln können zum Beispiel in einer Holzscheitattrappe aus Keramik eingelegt und angezündet werden. Der Vorteil dabei besteht darin, dass man einen bereits vorhandenen Kamin ohne Weiteres zum Gelkamin umfunktionieren kann.
Im Gegensatz zum Elektrokamin gibt die Gelvariante verständlicherweise kein heimeliges Knistern ab. Ihre Wärmeabgabe ist marginal. Sie dient ausschließlich der Dekoration. Etwa 2-5 Stunden kann ein gemütlicher Feuerschein mit einer Füllung erzeugt werden. Die übrigen Vorteile teilt sich diese Variante mit Elektro- und Ethanol-Kamin.
Reinigung nicht vergessen
Ein kleiner Nachteil von Gelkaminen besteht darin, dass die Brennkapseln regelmäßig von Rückständen gereinigt werden müssen.
Wie bei den anderen zwei Varianten ist die Preisspanne auch bei Gelkaminen recht breit. Günstige Modelle können bereits ab 50 Euro erworben werden, während es für teure Versionen bis zu 1.000 Euro aufzuwenden gilt. Die Brennpaste bewegt sich in einem Preissegment von 8-20 Euro für den Liter. Für das Löschen der Flammen müssen Sie einen zusätzlichen Löschlöffel erwerben.
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