Aktualisiert: 28.11.24 | Autor: Online-Redaktion
Die Ursprünge des Schneeschuhs liegen Jahrhunderte zurück und sind nicht hundertprozentig nachweisbar. Sicher ist nur, dass alle Völker, die in winterlichen Landschaften zu Hause waren, im Laufe der Zeit ihre eigene Version der Schneeschuhe entwickelten. So findet man Hinweise auf die Benutzung von Schneeschuhen bei Völkern im Kaukasus, bei allen indigenen Völkern Amerikas und natürlich bei den Inuit, die sogar unterschiedliche Varianten benutzen. Die ursprünglichen Schneeschuhe erinnern immer ein bisschen an Tennisschläger und waren meist aus Holz und Leder gefertigt. Was Material und Komfort der Schneeschuhe angeht, so haben sie sich im Laufe der Jahrhunderte extrem weiter entwickelt. Doch die Funktion ist immer noch die gleiche. Der Schneeschuh sorgt dafür, dass sich das Gewicht des Benutzers gleichmäßig verteilt. So sinkt man nicht so leicht im tiefen Schnee ein, sondern wird über die Schneedecke getragen.
Mitte der neunziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts entwickelte sich Schneewandern zur Trendsportart. So wurde der Schneeschuh vom überlebenswichtigen Gebrauchsgegenstand zum Sportgerät. Wenn Sie gerne wandern, und nicht so gern Ski fahren, wenn Sie nicht die schnelle Abfahrt suchen und nach einer Alternative zum Skiwandern suchen, dann liegen Sie mit der Überlegung, sich Schneeschuhe anzuschaffen, genau richtig. In vielen Skigebieten hat sich die Tourismusindustrie auf Schneewanderer eingestellt und es werden vielerorts geführte Touren durch Winterlandschaften mit atemberaubenden Gipfeln angeboten.
Dank der modernen Entwicklung haben Sie heutzutage eine gewisse Auswahl an unterschiedlichen Schneeschuh-Modellen. Die Modelle unterscheiden sich bezüglich ihres Materials und ihrer Bauweise. Bei der Auswahl des richtigen Modells kommt es vor allen Dingen darauf an, in welchem Gelände Sie den Schuh zum Einsatz bringen möchten und wie erfahren Sie im Umgang mit Schneeschuhen und auf Schneewanderungen sind. Im Folgenden stellen wir die einzelnen Modelle vor und erörtern, was Sie beim Kauf von Schneeschuhen beachten sollten.
Das Original der Schneeschuhe wird heutzutage nicht mehr wirklich für Schneewanderungen verwendet. Vielmehr handelt es sich dabei um ein Liebhaberstück, das nur selten zum Einsatz kommt. Doch wenn Sie den Schneeschuh lediglich verwenden wollen, um im Winter bei hohem Schnee von der Haustür zur Garage zu kommen, dann leistet Ihnen dieses Modell garantiert gute Dienste. Der Original-Schneeschuh besteht aus einem gebogenen Stück Holz, das hinten zusammen gebunden wird. Der dadurch entstandenen Rahmen wird mit Lederschnüren bespannt, die eine Art Netz ergeben. Es ergibt sich eine sehr große Auftrittsfläche – dadurch ist der Schneeschuh vor allem Dingen gut für die Benutzung in flachem, tief verschneiten Gelände geeignet.
Von der Form ähnelt dieser Schneeschuh dem Original-Schneeschuh der Trapper sehr stark. Allerdings hat sich das Material weiterentwickelt. Bei dem klassischen Schneeschuh handelt es sich um ein Modell mit leichtem Rahmen aus Aluminium, der mit einer Kunststoffhaut bespannt ist. Wenn Sie meist in leichterem Gelände oder im Tiefschnee unterwegs sind, dann ist dieser Schneeschuh genau das richtige für Sie. Bei steileren Abhängen bietet dieser Schuh wenig Halt, da der Rahmen in Verbindung mit der Kunststoffhaut eine zu starke Gleitfläche darstellt.
Die moderne Variante des Schneeschuhs unterscheidet sich schon vom Aussehen her stark von den vorher beschriebenen Modellen. Sie besteht aus einem Rahmen, der meist aus Hartplastik angefertigt ist, und eine ergonomische Form besitzt. In der Mitte des Rahmens ist eine Art Bindung angebracht, mit Hilfe derer Sie sich den Schuh unter den Fuß schnallen können. Dadurch verfügt dieser Schuh über eine geringere Auftrittsfläche und ist mit Stahlstiften, Seitenschienen und Frontzacken ausgerüstet, die für mehr Halt in schwierigem Gelände sorgen. Die Schuhe sind bei Temperaturen bis zu -40 Grad Celsius einsetzbar und können auch bei der Querung steilerer Hänge gut verwendet werden.
Sollten Sie öfter in alpinem Gelände unterwegs sein, sollten Sie beim Kauf sicherstellen, dass Ihr Modell über eine Steighilfe und eine Harschkralle verfügt. Dadurch wird sowohl der Aufstieg erleichtert und die Wadenmuskulatur entlastet, als auch sichergestellt, dass auch bei Harsch und hartem Schnee noch Halt auf dem Untergrund besteht. Die Steighilfe ist ein Bügel, der mit Hilfe des Tourenstocks unter der Ferse aufgeklappt werden kann, so dass der Fuß beinahe waagerecht auf dem Schneeschuh steht. Die Kraftersparnis beim Aufstieg liegt bei etwa 30 Prozent.
Wenn Sie gar nicht auf der Suche nach Schneeschuhen für Schneewanderungen sind, sondern nach den letzten harten Wintern in Deutschland einfach nur verhindern wollen, dass Sie bei der Gassirunde oder auf dem Weg zum Einkaufen stürzen und sich womöglich etwas brechen, dann sollten Sie nach Schneeketten und Spikes Ausschau halten. Dabei handelt es sich um einfache Konstruktionen, die unter den normalen Schuh geklemmt werden und Halt auf vereisten und verschneiten Flächen bieten. Sowohl Spikes als auch Schneeketten sind in unterschiedlichen Ausführungen und für unterschiedliche Größen zu haben. Am besten probieren Sie ein paar Modelle aus, um zu entscheiden, welches für Sie und Ihre Zwecke am ehesten in Frage kommt.
Im Gegensatz zum Skilaufen benötigen Sie für die Verwendung von Schneeschuhe keine besonderen Bindungsschuhe. Die Schneeschuhe werden einfach unter Ihre schnee- und wetterfesten Wanderstiefel geklemmt.
Beim Kauf ist es wichtig, dass Sie auf die Belastungsangaben der Hersteller bei den Schneeschuhen achten. Schneeschuhe werden spezielle für Männer, Frauen und Kinder angefertigt und haben dementsprechend unterschiedliche Belastungsbereiche. Denken Sie daran, dass Sie beim Schneewandern zusätzlich zu Ihrem Körpergewicht auch eine Ausrüstung bei sich tragen und errechnen Sie das Gewicht, auf das der Schneeschuh zugeschnitten dementsprechend sein muss. Es gibt aber auch Schneeschuh-Modelle, die mit einem Verlängerungsstück an tiefen Schnee oder ein höheres Gewicht des Sportlers angepasst werden können.
Zusätzlich zur Harschkralle und der Steighilfe können Sie Ihre Schneeschuhe außerdem noch mit anderem Zubehör ausrüsten, dass die Wanderung mit Schneeschuhen erheblich erleichtern kann. Ein sogenannter Schock-Absorber sorgt beispielsweise für geräuscharmes und gelenkschonendes Laufen. Auch eine frei schwingende Bindungsachse schont Gelenke und Bänder und sorgt für eine natürliche Abrollbewegung des Fußes.
Bevor Sie eine Schneewandertour antreten, sollten Sie außerdem dafür sorgen, dass Sie die richtige Kleidung, die richtige Ausrüstung und Verpflegung, sowie eine Notfallausrüstung besitzen. Holen Sie vor der Tour Informationen über Lawinengefahr und Wetter ein und überschätzen Sie Ihre Leistungsfähigkeit und die Leistungsfähigkeit Ihrer Mitstreiter nicht. Am besten buchen Sie eine geführte Tour, wenn Sie sich zum ersten Mal auf in den Schnee machen und sammeln erste Erfahrungen mit der Hilfe von Profis.
Das Schneewandern ist eine entspannte Alternative zum Skifahren oder Skiwandern, aber mindestens genauso herausfordernd. Mit der richtigen Ausrüstung machen Sie Ihre Tour perfekt und können neben der sportlichen Betätigung auch die frische Luft und die wunderschöne Landschaft zu einhundert Prozent genießen.
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