Autor: Online-Redaktion
Das Wort Vitrine kommt vom lateinischen Begriff Vitrum und bedeutet so viel wie „Glas“ (franz.: vitre). Bereits aus der Begriffserklärung lässt sich das Hauptunterscheidungsmerkmal einer Vitrine von anderen Aufbewahrungsbehältern und Möbelstücken ableiten: Bei einer Vitrine handelt es sich immer um einen Behälter, der mindestens auf einer Seite eine Wand oder einen Deckel aus Glas besitzt. Durch die Glaswand bzw. den Glasdeckel gewährt eine Vitrine Einblick auf die im Inneren aufbewahrten Gegenstände.
Als Synonym hat sich in Deutschland aus dem Bereich der Museumswissenschaften der Begriff Schaukasten etabliert.
Die Funktion von Vitrinen, unabhängig wo sie eingesetzt werden, ist in der Regel die anspruchsvolle Präsentation ausgewählter Gegenstände für Ausstellungszwecke. Das heißt, Gegenstände und Objekte werden temporär (zeitlich begrenzt) oder dauerhaft öffentlich präsentiert/gezeigt. Das Publikum kann entweder öffentlich sein (z.B. in Museen, Ausstellungsräumen, Galerien, Kirchen, Vereinsräumen, öffentlichen Gebäuden und Plätzen) oder auch privat (z.B. zu Hause, in Büros von Unternehmen, privaten Ausstellungen, Galerien etc.).
In der Privatwirtschaft verschiebt sich der Schwerpunkt von der Präsentationsfunktion von Ausstellungsstücken hin zur Präsentation von Verkaufsobjekten oder Produktmustern. Im Unterschied zu einem Schaufenster befinden sich Vitrinen im privatwirtschaftlichen Bereich im Inneren des Ladenlokals. Im Lebensmittelbereich haben Vitrinen in Form von Schau-, Kalt- und Heißtheken neben der Präsentationsfunktion auch noch eine Hygienefunktion, in dem sie Nahrungs- und Lebensmittel vor Verunreinigungen (z.B. durch Husten, Niesen oder Anfassen) schützen.
Eine Vitrine erfüllt neben der Präsentation noch eine weitere wichtige Funktion: Die Schutzfunktion. Sie soll die darin aufbewahrten und präsentierten Ausstellungsstücke vor unerlaubten Zugriff, beabsichtigter oder unbeabsichtigter Beschädigung und mechanischen Einflüssen, Staub und Schmutz, schädlichen Klimaeinflüssen sowie übermäßiger Wärme und Lichteinstrahlung schützen.
Für die Schutzfunktion gibt es speziell gefertigte Vitrinen, die beispielsweise besonders gesichert (z.B. Panzerglas, Alarmanlagen, besonders gesicherte Verschlusssysteme etc.) oder klimatisiert sind, um beispielsweise eine besondere Atmosphäre innerhalb der Vitrine zu erzeugen, die das Ausstellungsstück vor dem Zerfall oder Verfall bewahren soll. Vitrinen bilden den zentralen Teil von unterschiedlichen Ausstellungsinstallationen in Museen und öffentlichen Institutionen. Behörden verwenden Schaukästen für die Veröffentlichung öffentlicher und amtlicher Mitteilungen. Vereine und Parteien benutzen Schaukästen für die Veröffentlichung von Werbung, Plakaten, Flyern und Nachrichten. In besonderen Fahnen-, Trophäen- und Medaillenkästen präsentieren Vereine ihren Mitgliedern und Besuchern ausgewählte Objekte, welche die Leistungen des Vereins belegen und würdigen sollen.
Auch im öffentlichen Raum sind überall Vitrinen anzutreffen. Unternehmen setzen trotz moderner, elektronischer Anzeigetafeln nach wie vor klassische Vitrinen bzw. Schaukästen ein. Kein Bahnhof kommt ohne den üblichen Aushang der Ankunfts- und Abfahrpläne der Bahn aus. Auch Straßenbahn- und Busfahrpläne werden öffentlich in Schaukästen ausgehangen. Beliebt ist auch der Aushang von Veranstaltungshinweisen, Stadtplänen für Touristen und klassischer Werbung.
Im privaten Bereich sind Vitrinen, also Behälter wie Schränke und andere Möbelstücke mit einer Glaswand oder einem Glasdeckel, weit verbreitet. Hier werden Sammlerobjekte, Erinnerungsstücke, Bilder oder Objekte, welche die persönliche Leistung dokumentieren sollen, gelagert. Damit erfüllen Vitrinen neben der Ausstellungs- und Schutzfunktion auch noch eine Lagerungsfunktion.
Es lassen sich grundsätzlich mehrere Arten von Vitrinen unterscheiden. Es gibt Vitrinen, die fest im Boden oder mit dem Bauwerk verbunden sind und vor allem im Bereich öffentlicher Institutionen und in Form von Schaukästen für öffentliche Aushänge zu finden sind. Daneben gibt es sogenannte mobile Vitrinen, die sich wie Möbelstücke an beliebigen Orten aufstellen und wieder abbauen lassen.
Auch in der Konstruktion gibt es Unterschiede. Eine Vitrine kann u.a. auf einem Sockel stehen und aus unterschiedlichem Material wie Buche, Acryl, Nussbaum, Plexiglas, Eiche, Massivholz etc. gefertigt sein, über Beleuchtungseinrichtungen, Klimatisierung oder zusätzliche Sicherungsmaßnahmen verfügen. Die Schaufläche einzelner Vitrinenarten kann sich ebenfalls unterscheiden. Während im öffentlichen Raum eher Vitrinen mit größerer Schaufläche dominieren, sind Vitrinen mit kleiner Schaufläche vor allem im privaten Bereich zu finden.
Ein Vitrinenschrank ist eine besonders große Vitrine. Wie der Name schon andeutet, handelt es sich dabei um einen Schrank mit in der Regel einer oder zwei Glastüren. Vitrinenschränke finden sich vor allem in öffentlichen Institutionen, Behörden und Gebäuden, aber auch beispielsweise im Einzelhandel, Labors und natürlich im privaten Bereich, z.B. als Teil der Schrankwand im heimischen Wohnzimmer. Vitrinenschränke haben gegenüber kleineren Vitrinen den Vorteil, dass sie sehr viel Platz zur Lagerung und Ausstellung von großen und kleinen (Sammel-)Objekten bzw. Arbeitsgeräten (in Labors) bieten.
Die etwas kleinere Ausführung des Vitrinenschranks ist eine Wandvitrine bzw. Standvitrine. Diese erfüllen die gleiche Aufgabe wie ihr größeres Pendant, sind jedoch von ihrer Dimension her wesentlich kleiner und eignen sich besonders für den Einsatz in kleineren Räumen. Wand- und Standvitrinen findet man daher häufig in Wohnungen und Büros.
Eine Glasvitrine besteht im Gegensatz zu allen anderen Vitrinenarten komplett aus Glas. Das heißt, es existiert nicht nur mindestens eine Glaswand oder Glasdeckel, sondern alle Seitenteile und meistens auch der Boden sowie die Decke sind aus Glas gefertigt. Der besondere Vorteil einer Glasvitrine ist, dass die Ausstellungs- oder Verkaufsobjekte von allen Seiten gleichmäßig betrachtet werden können, ohne diese zu berühren. Solche Glasvitrinen befinden sich daher meist freistehend in einem Raum, so dass man bequem um sie herum gehen kann.
Eine Eckvitrine ist die ideale Lösung, wenn die Ecke eines Raumes mit einem Möbelstück gefüllt werden soll, beispielsweise zwischen zwei Schränken, die im rechten Winkel zueinander an den Wänden stehen. Damit keine Lücken in der Inneneinrichtung entstehen, bieten sich hier Eckvitrinen besonders an, um den Raum z.B. im Wohnzimmer sinnvoll zu nutzen.
Hängevitrinen sind eine weitere Variante der bekannten Vitrinenarten. Eine Hängevitrine wird am ehesten auch als Schaukasten bezeichnet, wobei die meisten Menschen unter einem Schaukasten einen (teilweise) gläsernen Kasten verstehen, der mit zwei (oder vier) Füßen fest mit dem Boden verankert ist. Eine Hängevitrine dagegen wird wie ein Hängeschrank oder Hängeregal an der Wand befestigt und stellt eine platzsparende Alternative zu Standvitrinen dar.
Da die Hängevitrinen mit der Wand fest verbunden werden müssen, ist der zur Verfügung stehende Schaubereich in seiner Größe gewissen Beschränkungen unterworfen. Abhängig davon, was in der Hängevitrine präsentiert werden soll, muss das Eigengewicht der Vitrine bei der Aufhängung bedacht werden. Ist die Vitrine zu groß oder zu schwer, wird das Aufhängen nur unter erschwerten Bedingungen bzw. mit umfassenden Sicherungsmaßnahmen möglich.
Zu guter Letzt soll die Sammlervitrine nicht unerwähnt bleiben. Dabei handelt es sich um kleinere Vitrinen, in denen Sammler ihre Sammelobjekte (z.B. Mineralien, Schmetterlinge, Münzen, Briefmarken, Überraschungseierfiguren, Modellautos, -flugzeuge, -schiffe oder -eisenbahnen, aber auch teurer Alkohol wie Whisky oder Weine oder Tabakwaren wie Zigarren oder Pfeifen) – meist im privaten Bereich – aufbewahren und präsentieren.
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