Aktualisiert: 11.01.23 | Autor: Andrea Schreiner
Sonnenblumenöl: Auf den Punkt
- Sonnenblumenöl ist ein Speiseöl, das in Deutschland besonders beliebt ist.
- Hersteller von Sonnenblumenöl gibt es weltweit, einer der größten Exporteure ist die Ukraine.
- Derzeit reichen die Preise für 1 l Sonnenblumenöl von rund 3,70 Euro bis 30 Euro.
- Sonnenblumenöl löst nur selten Unverträglichkeiten aus und enthält viel Vitamin E.
- Die Verfügbarkeit von Ölen für die Küche ist bei vielen Anbietern (Stand: Juli 2022) auf Haushaltsgrößen eingeschränkt. Sonnenblumenöl ist besonders betroffen.
Sonnenblumenöl: Vielseitig und haltbar
Aus europäischen Küchen ist Sonnenblumenöl kaum wegzudenken. Es ist universell verwendbar: Es gibt Produkte mit guten Brateigenschaften und andere, aromatische Sorten, die in der kalten Küche besonders gut verwendbar sind. Bei kühler und dunkler Lagerung hält sich das Öl 12 bis 18 Monate; wenn es verdorben ist, macht sich das zuverlässig durch eine Veränderung des Geruchs bemerkbar. Sonnenblumenöl und Speisen, die es enthalten, lassen sich problemlos einfrieren.
Allergien oder Unverträglichkeiten gegen Sonnenblumenöl sind selten – selbst bei Personen, die keine Sonnenblumenkerne vertragen. Wahrscheinlicher, aber ebenfalls selten, sind ungünstige Reaktionen auf das enthaltene Fett.
Aus Sonnenblumen Öl zu pressen, ist ohne den Einsatz tierischer Produkte möglich. Es ist also vegan. Übrigens ist die Entsorgung von Ölresten ganz einfach: Haben Sie keine andere Verwendung dafür, dann können Sie es in einer PET-Flasche sammeln und in den Restmüll geben.
Produktvarianten von Sonnenblumenöl
Der Herstellungsprozess beeinflusst die Qualität von Speiseölen stark. Hier lesen Sie mehr über die 4 wichtigsten Arten, wie Sonnenblumenöl hergestellt oder vermischt sein kann.
- Natives Sonnenblumenöl
Dips und Dressings bekommen mit nativem Sonnenblumenöl eine nussig-aromatische Nuance. Native Öle sind kaltgepresst. Nach der Pressung gibt es keine weiteren Verarbeitungsschritte, die den Geschmack beeinflussen. Hoch erhitzen können die meisten nativen Öle nicht – es sei denn, Sie verwenden so genanntes High-Oleic-Sonnenblumenöl. - Raffiniertes Sonnenblumenöl
Raffinieren heißt so viel wie Verfeinern. Farb- und Bitterstoffe werden bei der Verarbeitung entfernt, darum sind diese Öle etwas heller als native Varianten. Auch andere Geschmacknuancen werden schwächer – das macht diese Variante bei vielen Kindern beliebt. Der neutrale Geschmack ist beim Backen und Frittieren willkommen, auch beim Anbraten von Fisch, Fleisch und Gemüse. Auch für Rezepte mit Ölteig eignet sich diese Variante besonders gut. Raffiniertes Sonnenblumenöl lässt sich hoch erhitzen, denn sein Rauchpunkt liegt höher als bei nativem Öl. Allerdings enthalten viele raffinierte Öle höhere Anteile an Transfetten, die in größeren Mengen nicht gut für die Gesundheit sind. - High-Oleic-Sonnenblumenöl
High-Oleic-Öle oder HO-Öle sind besonders reich an einfach ungesättigten Fettsäuren, also Ölsäuren. Der Gehalt liegt bei 75 bis 90 Prozent (%). Der Anteil an mehrfach ungesättigten Fettsäuren ist entsprechend gering. Der hohe Gehalt ist ein Zuchtergebnis aus konventioneller Zucht, also keine gentechnisch erzeugte Variante. Die Öle sind besonders hitzestabil, ihr Rauchpunkt kann über 200°C liegen. Darum sind sie zum Braten und Frittieren besonders geeignet. Außerdem werden sie kaum ranzig. - Bratöl
Perfekt für Panne und Fritteuse: Bratöl ist ein Produkt, das besonders hoch erhitzbar ist. Es kann ausschließlich aus raffiniertem Sonnenblumenöl bestehen, aber auch Beimischungen anderer Öle enthalten, etwa Rapsöl oder Olivenöl. Durch die Mischung verbessern sich die Brateigenschaften, denn Sonnenblumenöl ist nicht ganz so hitzestabil wie die beiden anderen Öle. Gleichzeitig lässt sich ein dezenter, ausgewogener Geschmack erreichen.
Nährwerte: Die Inhaltsstoffe von Sonnenblumenöl
Speiseöle sind sehr unterschiedlich, was ihren Wert für die Gesundheit angeht. Auch bei Sonnenblumenölen gibt es hier viele Varianten. Einige Marken sind auf günstiges Öl spezialisiert, andere auf besonders gute Werte für eine gesunde Ernährung. Die Unterschiede schlagen sich spürbar im Preis nieder. Im Bio-Segment finden Sie ebenfalls viele Hersteller, die Öle aus Sonnenblumen anbieten.
Hier sehen Sie eine Übersicht der wichtigsten Inhaltsstoffe von Sonnenblumenöl. Informationen zum Tagesbedarf sind bewusst nicht enthalten, da es hier eine große Varianz je nach Lebenssituation gibt.
- Omega-6-Fettsäure/Linolsäure
Omega-6-Fettsäure ist in den verschiedenen Sonnenblumenölen zu etwa 50 bis 75% enthalten. Bei High-Oleic-Ölen sind es 2 bis 20%. Linolsäure ist eine Fettsäure, die der Körper nicht selbst herstellt. Als Baustein für andere Fettsäuren, die der Körper selbst herstellt, ist sie essenziell. Eine besonders große Rolle hat Linolsäure beim Erhalt einer gesunden Haut. Besonders hohe Gehalte an Linolsäure sind allerdings nicht optimal für die Gesundheit: Wichtig ist ein gesundes Verhältnis aus Omega-6-Fettsäuren und Omega-3-Fettsäuren in der alltäglichen Ernährung. Darum ist es auch nicht ratsam, Sonnenblumenöl zu trinken – auch nicht in kleinen Mengen, so wie es gelegentlich für andere Öle empfohlen wird. Gute Omega-3-Lieferanten mit einem ausgewogenen Verhältnis sind etwa Rapsöl oder Leinöl, sowie Walnüsse oder fetter Seefisch. - Omega-9-Fettsäure/Ölsäure
Omega-9-Fettsäure ist eine einfach ungesättigte Fettsäure. Man sagt ihr nach Studien eine anti-entzündliche Wirkung nach, außerdem soll sie das Immunsystem stärken und bei Diabetes eine nützliche Rolle spielen. Die Gehalte an Ölsäure variieren stark und liegen zwischen 14 und 39%. High-Oleic-Sonnenblumenöl erreicht zum Teil über 90%. - Vitamin E
40 bis 70 Milligramm (mg) Vitamin E können in Sonnenblumenöl enthalten sein. Hier ist es den Alternativen Rapsöl oder Olivenöl deutlich voraus. Vitamin E ist unverzichtbar und hat als Antioxidans nachgewiesene Wirkungen: Es fungiert als Schutz unserer Zellen vor den schädlichen Wirkungen freier Radikale. Für die Elastizität der Haut und für den Fettstoffwechsel ist das Vitamin unverzichtbar.
Preise und Verfügbarkeit von Sonnenblumenöl 2022
Da die Ukraine zu den größten Exporteuren von Sonnenblumenöl zählt (gefolgt von Russland), ist mit einer größeren Liefermenge von dort bis auf Weiteres nicht zu rechnen: Anbau, Ernte und Export sind durch den Krieg weiter erschwert. Ein knappes Angebot ist ein Faktor, der Produkte verteuert. Belastbare Prognosen zur Preisentwicklung und Lieferbarkeit können nur Fachleute abgeben. Neues dazu erfahren Sie meist aus der Tagespresse. Andere Agrarländer springen zunehmend ein, ihre Ernten haben für eine spürbare Entspannung der Preise gesorgt.
Mehr Wissenswertes über Pflanzenöl lesen Sie in unserem Ratgeber Öl.
Andrea Schreiner
Als Verlagslektorin und Mit-Autorin für Gastroführer hatte ich einen kulinarischen Berufsstart. Es folgte erst ein längeres Intermezzo beim Radio, danach vielfältige Aufgaben als Zeitungsredakteurin. Nach spannenden Jahren bei einer PR-Agentur bin ich nun seit 2013 bei billiger.de rund ums Online-Shopping aktiv.