Die Mengenangabe gibt die Milliliter in der einzelnen Packung an.
Aktualisiert: 29.11.24 | Autor: Online-Redaktion
Im Polizeidienst ein etabliertes Mittel zur Abwehr und vorübergehenden Ausschaltung von Gegnern, findet das Pfefferspray oder auch Abwehrspray ebenso im privaten Bereich Gebrauch. Nicht ohne Grund tragen viele Menschen das Verteidigungsspray in der kleinen Sprühdose täglich mit sich, um sich vor Angreifern - sei es vor anderen Menschen oder aggressiven Tieren - zu schützen.
Viele Eltern beschäftigen sich außerdem mit der Anschaffung eines Pfeffersprays für ihre Kinder, vornehmlich Mädchen, um diesen die Möglichkeit offen zu halten, im Falle eines körperlichen Angriffs gewappnet zu sein. Im Vorfeld der Anschaffung sollte sich jedoch nicht nur mit den unterschiedlichen Ausführungen von Pfeffersprays, sondern ebenso mit den in Deutschland beziehungsweise im Ausland geltenden Richtlinien zum Gebrauch des Verteidigungssprays auseinander gesetzt werden.
Von großer Wichtigkeit ist außerdem der richtige Einsatz des Sprays, um sich letztendlich nicht selbst Schaden zuzufügen oder unbedacht andere zu verletzen.
Ganz allgemein lässt sich das Pfefferspray als ein Stoff beziehungsweise eine Chemikalie beschreiben, die spezielle, mitunter sehr schmerzhafte Körperreaktionen hervorruft. Die Aufmachung eines Pfeffersprays gleicht der einer herkömmlichen Haarspraydose - nur in verkleinerter Form.
Der in der Dose enthaltene Wirkstoff Oleoresin Capsicum - kurz: OC - macht das Verteidigungsspray zu einer Distanzwaffe, die ihre Wirkung sofort nach dem Gebrauch entfaltet. Dabei besitzt das Spray den Vorteil, dass es bereits aus einer gewissen Entfernung eingesetzt werden kann und die Zielperson dennoch mit sofortiger Wirkung handlungsunfähig gemacht wird.
Die Anwendung von Pfefferspray begrenzt sich - entgegen der Aufschrift auf der Sprühflasche - nicht in jedem Fall nur auf den Einsatz gegen angriffslustige Tiere. Auch wenn das Verteidigungsspray in erster Linie dazu gedacht ist, wildgewordene Hunde oder auch wie in Kanada Bären oder andere Wildtiere erfolgreich abzuwehren, gibt es Situationen, in denen Pfefferspray gegen Menschen angewendet werden muss. Um nicht gegen die in Deutschland herrschenden Richtlinien zu verstoßen, muss es sich bei dieser Situation jedoch um Notwehr handeln.
Auch der Umgang mit dem erworbenen Abwehrspray sollte geübt sein, um im Notfall schnell und sicher reagieren zu können. Für diese Zwecke bieten einige Hersteller sogenannte Inert-Sprays zu Übungszwecken an. Aufgefüllt mit einer ungefährlichen Flüssigkeit, lassen sich die Inert-Sprays genauso auslösen wie normale Pfeffersprays, jedoch haben sie keine reizende Wirkung auf den Körper.
Verwenden lassen sich Abwehrsprays nach dem Prinzip einer normalen Spraydose. Die Wirkungen, die dabei in Form von Überreizung erzielt werden, sind jedoch je nach Körpergegend unterschiedlich. Kommt das Pfefferspray zur Abwehr eines tätlichen Angriffs vonseiten einer fremden Person zum Einsatz, wird in der Regel auf das Gesicht und damit die Augen des Gegners gezielt. Mit sofortiger Wirkung kommt es zu einer Schwellung der Sehorgane, der Gegenüber ist dadurch gezwungen, die Augen zu schließen und damit für eine gewisse Zeit komplett handlungsunfähig. Wie lange die Wirkung des Pfeffersprays letztendlich anhält, ist einerseits abhängig von der gesprühten Menge an OC, anderseits entscheidet aber auch die individuelle Empfindlichkeit des "Opfers" über die Dauer der Wirkung. In der Regel liegt diese aber bei mindestens fünf bis zehn Minuten, sodass ausreichend Zeit zur Flucht gegeben ist.
Neben der Augenpartie sind ebenso die Atemwege betroffen, was sich in schwerem Husten und Atemnot ausdrückt. Darüber hinaus wird der menschliche Körper im Falle eines Pfefferspray-Einsatzes von einem starken Juckreiz gequält, welcher bis zu 48 Stunden im Nachhinein anhalten kann. Auch bei dieser Reaktion ist die Menge an eingesetztem Spray entscheidend für die Dauer der Wirkung.
Alle Verteidigungssprays, die ausschließlich in Notsituationen zum Einsatz kommen sollten, haben zunächst einmal eine Gemeinsamkeit: Sie kommen in einer Sprühdose daher, die sich mittels Druckknopf auslösen lässt.
Dennoch finden sich beispielsweise bei der Art des Strahls, in dem die Flüssigkeit austritt, einige Unterschiede, die über die Wirkung des Sprays entscheidet. Bei einem sogenannten Breitstrahl tritt der Stoff in Form eines breitgefächerten Nebels aus, es finden sich aber auch Pfeffersprays, bei denen die Chemikalie in einem dünnen Direktstrahl austritt. Beide Varianten gehören der Kategorie der Nebelsprays an. Während der Direktstrahl eine bessere Kontrolle, Treffsicherheit und längere Distanzen ermöglicht, ist der Gebrauch eines Pfeffersprays mit Breitstrahl in der Regel einfacher. Das Ziel muss nicht genau anvisiert werden, sodass die Reaktionsfähigkeit beim spontanen Einsatz sehr viel besser ist als beim Direktstrahl.
Weiterhin ist zwischen dem sogenannten Pfeffer-Gel und Pfeffer-Schaum zu unterscheiden, wobei der Pfeffer in die jeweilige Konsistenz gebunden ist. Schaum- und Gelsprays finden ihren Einsatz im Gegensatz zum herkömmlichen Pfefferspray hauptsächlich innerhalb geschlossener Räumlichkeiten, da sie vergleichsweise schwer entflammbar sind. Der Vorteil dieser Varianten liegt einerseits darin, dass sie eine zusätzliche Einschränkung der Sicht bewirken, andererseits hat der Benutzer mehr Kontrolle über den versprühten Pfeffer. Darüber hinaus lassen sich Gel und Schaum auch problemlos bei niedrigen Temperaturen einsetzen.
Pfeffergel beeindruckt zudem mit einer enorm hohen Dichte und damit einer großen Reichweite, die bis zu acht Meter betragen kann, außerdem haften die freigelassenen Partikel besser an der anvisierten Stelle des Körpers. Für den Einsatz im Freien eignet sich das sogenannte Flüssigspray am besten, da es beim Versprühen seine Richtung beibehält und besonders zielgerichtet eingesetzt werden kann. Das herkömmliche Nebelspray ist dagegen in der Lage, eine größere Fläche zu treffen, für den Einsatz im Freien ist diese Variante aufgrund ihrer leichten, nicht so stark haftenden Partikel eher weniger geeignet.
Vor dem Kauf eines Pfeffersprays für den privaten Gebrauch in Notsituationen sollte sich in jedem Fall mit den geltenden Richtlinien zum Besitz und Einsatz der Distanzwaffe beschäftigt werden. Einzig und allein die Produkte, die ausschließlich zur Abwehr von Tieren gebraucht werden dürfen, unterliegen in Deutschland nicht dem Waffengesetz und können ohne Probleme erworben werden. Ein Einsatz des Tierabwehrsprays gegen Menschen ist offiziell nicht erlaubt und strafbar, sofern sich der Benutzer nicht nachweislich in einer Notlage befindet, die seine eigene Gesundheit bedroht.
Wurde sich für eine Sprayvariante entschieden, ist beim Kauf außerdem auf das Haltbarkeitsdatum zu achten. Mindestens zwei Jahre sollte das Spray noch haltbar sein, um eine uneingeschränkte Wirkung garantieren zu können.
Da es sich bei einem Verteidigungsspray zwar um eine erlaubte, aber dennoch eine Waffe handelt, ist zu jeder Zeit sicherzustellen, dass das Spray nicht in falsche Hände beziehungsweise die Hände von Kindern gerät. Aufbewahrt werden sollte die unter Druck stehende Sprühflasche grundsätzlich geschützt vor Hitze und zu hoher Sonneneinstrahlung.
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