Die SAE-Klasse definiert die Fließeigenschaften (Viskosität) bei Motorölen. Die SAE-Klassen setzen sich aus zwei Werten zusammen, z.B. 5W-40. Die erste Zahl verdeutlicht, wie flüssig das Öl bei Kälte ist, wobei gilt, je kleiner der Wert, desto dünnflüssiger. Die zweite Zahl verdeutlicht die Fließfähigkeit bei Hitze. Es ist zu beachten, je niedriger der Wert, desto leichter läuft der Motor, aber umso höher der Wert, desto stärker ist der Schmierfilm.
Unter Nutzinhalt ist die enthaltene Menge Motoröl der Tube, der Flasche oder des Fasses zu verstehen. Diese wird in Liter angegeben.
Aktualisiert: 28.11.24 | Autor: Online-Redaktion
Ob Auto, Motorrad, LKW oder Roller – jeder Verbrennungsmotor benötigt ein Schmiermittel, um ordnungsgemäß und reibungslos zu laufen. Doch bei der großen Auswahl an Motorenölen stehen viele Autofahrer vor einem großen Problem – welches Öl ist das Richtige für meinen Motor? Die Beschriftungen der Ölprodukte sind meist wenig aussagekräftig und für Laien nur schwer zu entziffern. Doch besonders zum Wechsel der Jahreszeiten ist es wichtig, das passende Öl zu wählen, um seinen Motor zu schützen. Gerade Minustemperaturen stellen für Otto-Motoren eine große Belastung dar, daher ist es besonders wichtig, hier ein Öl zu wählen, das auch bei Kälte stets flüssig bleibt.
Entscheidende Kriterien sind demnach die Viskosität und die Wärmeeignung des Öls. Weiter sollte man regelmäßige Öl-Checks durchführen, um die Qualität des Öls kontrollieren zu können. Der nachfolgende Ratgeber bietet einen kleinen Überblick über die Welt der Motoröle, informiert über die wichtigsten Angaben auf Motoröl-Flaschen und hilft einem bei der Auswahl des richtigen Produkts.
Die wohl wichtigsten Angaben auf jeder Öl-Flasche sind die Wärmeeignung und die Viskositätsklasse. Die Viskosität bezeichnet die Fließgeschwindigkeit des Öls, kurzum die Schmierfähigkeit, die ein Öl bei bestimmten Temperaturen erreicht. Winteröle, die für kalte Temperaturen geeignet sind, werden mit einem W gekennzeichnet. Hierbei reicht der Wärmeradius von null bis 25, wobei Null die höchste Winterfestigkeit bezeichnet.
Wer in besonders frostigen Regionen wohnt, sollte demnach ein Winteröl mit 0-W-Öl Kennzeichnung benutzen, welches für Temperaturen von bis zu minus 30 Grad geeignet ist. Danach gehen die Bezeichnungen in 5 Grad Schritten nach oben – demnach ist ein 5-W-Öl für bis zu minus 25 Grad geeignet, ein 25-W-Öl hingegen ist nur bis etwa minus fünf Grad geeignet. Dies scheint zunächst einmal verwirrend zu sein, doch wer sich merkt, dass 0 in diesem Fall für die maximale Kälteangabe steht, wird schnell einen Durchblick bekommen.
Die Zahl nach dem W bezeichnet die Eignung des Öls für warme Temperaturen. Das Öl darf nicht zu flüssig werden, da es ansonsten die optimale Schmierfähigkeit verliert. So kann beispielsweise ein Motoröl mit 0-W-40 sowohl im frostigen Winter als auch bei heißen Sommertemperaturen genutzt werden. Solche Motoröle werden als Mehrbereichsöle bezeichnet und sind für uns Europäer durchaus empfehlenswert. So muss man nicht halbjährlich das Öl wechseln lassen und kann auch bei Temperaturstürzen entspannt ins Auto steigen.
Die heutigen Motorenöle werden auch als Synthetik-Öle bezeichnet und besitzen deutlich bessere Eigenschaften als herkömmliche Mineralöle, dennoch sollte man beim Start des Motors beachten, dass das Öl einige Minuten braucht, bis es die optimale Betriebstemperatur und damit Schmierfähigkeit erreicht.
Dickflüssiges, kaltes Öl gelangt nicht an alle Schmierstellen, sodass man mit einem kalten Motor besser vorsichtig umgeht. In den ersten 10 Kilometern sollte man den Motor demnach niemals höher als 2.500 Touren laufen lassen – je höher die Drehzahl, desto schneller bewegen sich die Einzelteile im Motor und desto mehr Schmiermittel wird nötig. Erst nachdem das Öl aufgewärmt wurde, sind höhere Drehzahlen für den Motor unbedenklich. Generell empfiehlt es sich, auf Winteröle zurückzugreifen, da sie für alle Jahreszeiten geeignet sind. Wer jedoch noch dickeres Sommeröl in der Ölpfanne hat, sollte dieses vor jedem Winter austauschen lassen, da ein Nachfüllen mit Winteröl in der Regel nicht ausreichend ist.
Wer sich noch immer unsicher ist, welches Öl das richtige für seinen Motor ist, der kann auch einen Blick in die Betriebsanleitung des Fahrzeugs werfen. Hier wird aufgeführt, welche Spezifikation das Öl erfüllen sollte, um einen reibungslosen Ablauf zu garantieren. Generell kann man bei der Wahl der Hersteller durchaus mischen, muss demnach nicht unbedingt zu dem Modell greifen, welches bei der Erstbefüllung benutzt wurde.
Wichtig ist jedoch, dass man ausschließlich zu Motorölen greift, die eine Herstellerfreigabe besitzen. Preiswerte Angebote ohne Herstellerangabe enthalten meist falsche Mischverhältnisse und können im Zweifel einen Motorschaden hervorrufen.
Wer hingegen ein wenig Geld sparen möchte, kann sich bei den sogenannten Longlife-Ölen umschauen. Diese sind für etwa 30.000 Kilometer geeignet – vorausgesetzt, man füllt ausschließlich Longlife-Schmieröl nach. Wer nur normales Synthetik-Öl zur Verfügung hat, sollte maximal einen halben Liter auffüllen, um die Longlife-Qualität nicht zu stark zu beeinflussen. Weiter sollte man darauf achten, beim Nachfüllen nicht die Maximalmarke des Ölstandmessers zu überschreiten, denn zu viel Schmierstoff kann dem Aggregat ebenfalls schaden.
Ein Ölwechsel vom Fachmann wird generell alle 15.- bis 30.000 Kilometer empfohlen. Alternativ kann man sich auch merken, dass etwa alle zwei Jahre ein Ölwechsel vonnöten ist – wer sich hier unsicher ist, sollte einfach einen Fachmann in der Werkstatt fragen. Dazwischen kann man sich jedoch nicht einfach so zurück lehnen und Kilometer für Kilometer fahren, denn das Auto hat einen permanenten Ölverbrauch, sodass eine regelmäßige Kontrolle und das Nachfüllen von Öl notwendig werden. Empfehlenswert ist es, wenn man alle zwei bis drei Tankstopps den Ölstand überprüft. Hierfür sollte das Auto schon warm gefahren sein, um das Öl im flüssigen Zustand messen zu können. Weiter sollte das Auto auf einer ebenen Fläche geparkt werden, damit das Öl zurück in die Ölwanne fließen kann.
Die Minimal- und Maximalmarke des Füllstandmessers sollten in keinem Fall unter- oder überschritten werden, da sonst ein Motorschaden entstehen kann. Als kleiner Tipp am Rande: Das passende Motoröl sollte stets in kleinen Mengen mitgeführt werden. Ob im Kofferraum oder Fußraum gelagert – so kann man schnell nachfüllen und hat im Zweifel auch die richtige Kennzeichnung in der Hand, wenn man wieder auf der Suche nach einem neuen Motoröl ist. Moderne Autos bieten auch die Ölstandsanzeige im Cockpit an, doch auch hier sollte ein regelmäßiger Blick in den Motor erfolgen, da Technik auch mal versagen kann. Wer seinen Motor- und Ölstand regelmäßig überprüft und dem Motoröl die Chance gibt, erst einmal warm zu werden, hat in der Regel viele Jahre Freude mit seinem Auto – für stressfreie und sichere Fahrten bis zum nächsten Ölwechsel.
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