Bei Düften erfolgt die Unterteilung nach Verdünnungsklassen. Je höher der Anteil an reinen Duftstoffen, desto intensiver die Duftentfaltung. Die Duftkonzentration ist bei intensivem Parfum bis 40%, Extrait de Parfum bis 30%, Eau de Parfum bis 25%, Eau de Toilette bis 15%, Eau de Cologne bis 8% und Eau Fraiche bis 3%.
Die Mengenangabe gibt die Milliliter in der einzelnen Packung an.
Jeder Duft lässt sich seiner Charakteristik entsprechend in bestimmte Duftfamilien einordnen. Eine holzige oder würzige Basis findet man in orientalischen Düften, die eine schwere, aber warme Duftnote auszeichnet. Viele Chypre-Duftnoten werden als warm und sinnlich wahrgenommen. Die Basis dieser Düfte besteht aus einer Zusammenstellung von Essenzen zypriotischer Flechtenarten wie Moschus oder Eichenmoos.
Die Parfums können als Dreier-, Zweier- oder Geschenksets gekauft werden. Ein Dreier-Set enthält neben dem Flakon z.B. zwei Nachfüllungen. Ein Zweier-Set besteht z.B. aus zwei Flakons gleichen Volumens. In einem Geschenkset sind neben dem Parfum oft ein Duschgel und/oder eine Body Lotion enthalten.
Autor: Andrea Schreiner
Das Modehaus Christian Dior gibt es bereits seit 1946. Es wurde sehr schnell bekannt für seine Kreationen. Das gilt für den Bereich Mode, aber auch für Produkte aus dem Duftlabor. Wie viele andere Modegiganten geht auch dieses traditionsreiche Haus in Sachen Duft erfolgreich außergewöhnliche Wege. Die Herrenparfums Sauvage und Eau Sauvage machen hier keine Ausnahme. Beide sind bis heute beliebte Klassiker in der Herrenwelt. Trotz des ähnlichen Namens handelt es sich um unterschiedliche Düfte.
Der aus dem Französischen stammende Begriff Eau Sauvage bedeutet „Wildes Wasser“. Damit ist nicht zwingend ein reißender Fluss gemeint, sondern natürliches, ungezähmtes Wasser jeder Art. Den Duft entwickelte der Parfümeur Edmond Roudniska 1966 für das Haus Christian Dior – es war der erste Dior-Herrenduft, und er wurde extrem beliebt. Der unverkennbar blumige Duftnebel war für einen Männerduft geradezu revolutionär, da er den damaligen Vorstellungen von Männlichkeit nicht ganz entsprach.
Im Jahr 1984 setzte Dior mit Extrême, einer intensiveren Variante dieses Parfums, nach. Diese erfuhr wiederum fast 30 Jahre später eine zeitgemäße Überarbeitung. Heute gibt es eine kleine „wilde“ Duftreihe. Dior verbindet sie thematisch mit dem Schauspieler Alain Delon und dem Film „Die Abenteurer“, der im gleichen Jahr erschien wie das Original-Parfum.
Der Herrenduft Sauvage – „wild“ – erschien im Jahr 2015 als eigenständige Komposition. Der Schauspieler Johnny Depp ist der Duftbotschafter für dieses intensive Duftwasser. Dior-Parfümeur François Demachy sagt über seine Kreation, dass sie die Seele von Eau Sauvage bewahren und sie mit animalischer Anziehungskraft und runderen Untertönen ergänzen solle.
Sauvage gehörte im Jahr 2019 zu den Siegern der alljährlichen Preisverleihung der Fragrance Foundation Deutschland. Es ist Duftstar 2019 in der Kategorie Publikumspreis Prestige.
Die Preise der Sauvage und Eau Sauvage Duftreihen sind im gehobenen Segment angesiedelt. Für rund 40 Euro erhalten Sie 50 Milliliter Eau de Toilette. Eine größere Menge von 200 Millilitern kostet Sie etwa 100 Euro.
Im Folgenden erhalten Sie einen kleinen Einblick in die Welt von Sauvage und Eau Sauvage.
Verschiedene bekannte Parfümeure kreieren bis heute die Sauvage Düfte. In der folgenden Tabelle sehen Sie Varianten aus den beiden Serien, die Dior noch herstellt:
Name des Dufts |
Erscheinungsjahr |
Duftfamilie |
Duftnoten |
Eau Sauvage Extrême Eau de Toilette Intense |
2010 |
Holzig |
Kopfnote: Sizilianische Zitrone Herznote: Lavendel Basisnote: Virginia-Zeder |
2011 |
Chypre, blumig |
Kopfnote: Kalabrische Bergamotte Herznote: Hedion, Lavendel Basisnote: Eichenmoos, Patschuli |
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2015 |
Frisch-würzig |
Kopfnote: Kalabrische Bergamotte Herznote: Rosa Pfeffer Basisnote: Rosa Pfeffer, Vetiver |
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2017 |
Frisch-holzig |
Kopfnote: Kalabrische Bergamotte Herznote: Vetiver-Essenz Basisnote: Elemi-Essenz |
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2015 |
Holzig-würzig |
Kopfnote: Kalabrische Bergamotte Herznote: Ambroxan Basisnote: Vanille |
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2018 |
Holzig-frisch |
Kopfnote: Kalabrische Bergamotte Herznote: Ambroxan Basisnote: Vanille-Absolue |
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2019 |
Frisch-orientalisch |
Kopfnote: Mandarine, Kalabrische Bergamotte Herznote: Virginischer Wacholder, Sandelholz-Essenz Basisnote: Vanille-Absolue, Tonkabohne |
Vereinzelt finden Sie im Handel noch weitere Variationen von Eau Sauvage, deren Produktion eingestellt ist, etwa Fraîcheur Cuir.
Jedes Parfüm besteht zu bestimmten Teilen aus verdünnten Duftölen. Je mehr Duftöl enthalten ist, desto intensiver kann ein Parfüm sein und desto haltbarer der Dufteindruck. Die folgenden Verdünnungsklassen gibt es bei beiden beschriebenen Serien:
Verdünnungsklasse |
Parfumöl-Anteil |
Parfum |
12 bis 20 Prozent und mehr |
Eau de Parfum |
8 bis 15 Prozent und mehr |
Eau de Toilette |
5 bis 8 Prozent und mehr |
Eau de Cologne |
2 bis 5 Prozent und mehr |
Bei der Eau Sauvage-Serie hat Dior sich nicht darauf beschränkt, jeweils die Verdünnung zu verändern: Für jede Variante haben die Parfümeure individuelle Duftnoten eingesetzt. Einzig die Zitrusnote im Auftakt haben alle Kreationen gemeinsam.
Sauvage gibt es als Eau de Parfum und Eau de Toilette; hier ist die Zusammensetzung der Duftnoten jeweils die gleiche.
Die Eau-Sauvage-Fläschchen von Pierre Cranin sind seit 1966 in der Form unverändert. Sie sind rechteckig, die Ecken sind abgerundet, ähnlich wie die heute fast vergessene Taschenflasche, der „Flachmann“, den Männer häufig im Jackett hatten. Das Glas der Flakons ist mit Relief-Streifen strukturiert, die diagonal verlaufen. Eine mittig angebrachte, wabenartig strukturierte Banderole trägt Markenamen und Produktnamen. Außer bei der schwarzen Variante Extrême sind alle Flakons transparent. Der Verschluss ähnelt ein wenig einem Fingerhut – an einen solchen, den Christian Dior beim Nähen seiner Entwürfe verwendete.
Eau Sauvage ist zurzeit in den Größen 50, 100 und 200 Milliliter erhältlich. Ergänzend gibt es Geschenksets in Kombination mit Pflegeprodukten.
Die Sauvage-Größen sind 60, 100 und 200 Milliliter. Der schwere, glatte Glas-Flakon ist schlank und schnörkellos und zeigt einen Farbübergang von Schwarz über Blau zu Transparent.
Sie überlegen, ob Sauvage oder Eau Sauvage zu Ihnen passen könnte? Hier sehen Sie in aller Kürze die Vor- und Nachteile:
Interessante Fragen zu Sauvage und Eau Sauvage von Dior finden Sie hier:
Bezeichnen Sauvage und Eau Sauvage von Dior den gleichen Duft?
Eau Sauvage ist der wesentlich ältere Duft von beiden. Es gibt ihn seit rund 55 Jahren. Sauvage war für den Parfumeur François Demachy eine wichtige Quelle der Inspiration. Es ist aber ein völlig eigenständiges Dior-Parfum aus dem Jahr 2015.
Ist Sauvage von Dior das Richtige fürs Büro?
Sauvage ist mit seinem wilden Charme unverkennbar und hat eine kraftvolle Sillage. Sillage ist der Fachbegriff für die Präsenz eines Dufts im Raum. Bei Sauvage ist diese laut Hersteller zugleich rau und edel. Wer diesen Duft liebt und ihn im Büro etwas dezenter tragen möchte, ist mit dem schwächer konzentrierten Eau de Toilette gut beraten.
Was hat Eau Sauvage von Dior zum Klassiker gemacht?
Eau Sauvage war im Jahr 1966 eine sehr außergewöhnliche Komposition. Sie kombiniert eine blumige Note mit rauer Frische. Offenbar traf der Duft den damaligen Zeitgeist – und passt bis heute zu vielen Gelegenheiten. Das Gesicht von Eau Sauvage ist heute wie damals der junge Alain Delon, der in vielen Film-Klassikern unvergessene Rollen spielte.
Hat sich Eau Sauvage von Dior im Lauf der Jahre verändert?
Im Jahr 2011 fügte Dior-Parfumeur François Demachy kalabrische Bergamotte aus San Carlo hinzu. Damit erhielt die Komposition mehr florale Frische. Dior betont, dass die Extraktionstechnik für diesen Rohstoff besondere Kenntnisse verlangt.
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Als Verlagslektorin und Mit-Autorin für Gastroführer hatte ich einen kulinarischen Berufsstart. Es folgte erst ein längeres Intermezzo beim Radio, danach vielfältige Aufgaben als Zeitungsredakteurin. Nach spannenden Jahren bei einer PR-Agentur bin ich nun seit 2013 bei billiger.de rund ums Online-Shopping aktiv.
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