Die Reifenbreite muss im Einklang mit der genutzten Felge sein und gibt an, wie breit ein Reifen ist. Im Fahrzeugschein eines jeden Autos ist zudem die zulässige Höchstreifenbreite verzeichnet.
Der Geschwindigkeitsindex gibt die maximal erlaubte Fahrgeschwindigkeit bei Reifen an und kann direkt über den letzten Buchstaben im Namen des Reifens ermittelt werden. Je später der Buchstabe im Alphabet steht, desto schneller kann der Reifen gefahren werden (E=70 km/h, V=240 km/h).
Der Tragfähigkeitsindex, auch Lastindex genannt, gibt die maximal zulässige Last an, die das Fahrzeug auf einen Reifen ausüben darf. Je größer die Ziffer, desto höher das Gewicht. Die Spanne reicht von 19 (=77,5 kg) bis 204 (=16.000 kg).
Winterreifen werden abhängig von der Kraftstoffeffizienz in verschiedene Klassen eingeteilt. Die Klasse G bezeichnet die geringste, die Klasse A die größte Effizienz. Im Vergleich der Klassen ist eine Differenz von bis zu 7,5% möglich und äußert sich als Ersparnis von ca. 0,5l/ 100km.
Die Nasshaftung von Winterreifen wird durch Befahrung einer nassen Teststrecke ermittelt. Anhand eines vorgegebenen Standardwerts werden die Fahrbahnhaftung und der Bremsweg ermittelt. Je nach Länge des Bremsweges wird die Nasshaftung in einer Klasse von A bis F bewertet.
Der Felgendurchmesser ist ein Wert, welcher zwischen den Felgenschultern gemessen und in Zoll angegeben wird. Hiermit wird der Innendurchmesser des verwendeten Reifens errechnet.
Das Reifen-Querschnittsverhältnis gibt das Verhältnis von Reifenhöhe und Reifenbreite an. Es wird in Prozent angegeben.
Die Abkürzung steht für „Three Peak Mountain Snow Flake“. Umgangssprachlich hat sich der Begriff „Schneeflockensymbol“ etabliert, fachlich wird es auch als Alpine-Symbol bzw. Alpin-Symbol bezeichnet.
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Das externe Rollgeräusch von Winterreifen wird außerhalb eines Fahrzeuges während der Fahrt bei 80 km/h wahrgenommen und entspricht nicht unbedingt dem internen Rollgeräusch. Bei Messungen wird es in Dezibel angegeben. Zur Verringerung der Lärmbelästigung muss es unter dem geltenden EU-Grenzwert von 80 dB liegen.
Aktualisiert: 16.11.23 | Autor: Kerstin Hölzel
Der ideale Winterreifen sollte Ihr Fahrzeug bei Schnee, Matsch und Eis sicher durch den Straßenverkehr bringen, indem er durch eine weiche Gummimischung sowie ein grobes Reifenprofil die Bodenhaftung erhöht. Bauart, Reifendimensionen, Tragfähigkeits- und Geschwindigkeitsindex müssen für Ihr Auto zugelassen sein.
In unserem Kaufberater haben wir für Sie wichtige Entscheidungskriterien zusammengestellt, die Ihnen die Suche nach dem passenden Winterreifen erleichtern sollen.
Bedenken Sie beim Kauf des passenden Winterreifens vor allem folgende Gesichtspunkte:
Winterreifen verfügen im Vergleich zu Sommerreifen über eine weichere und elastischere Gummimischung sowie ein gröberes Reifenprofil. Dadurch gewährleistet der Reifen bei Kälte mehr Bodenhaftung und eine bessere Kraftübertragung auf den Untergrund.
Außerdem verfügen Winterreifen über größere Profilblöcke, die in größerem Abstand zueinanderstehen. Die Profilblöcke teilen sich in kleine Lamellen auf, die sich mit Schnee und Eis verzahnen und so ein Schlittern verhindern sollen. Das Profil ist im Gegensatz zu dem von Sommerreifen nicht dazu ausgelegt, große Wassermengen zu verdrängen.
Aufgrund ihrer Bauweise lassen sich Reifen, auch Pneus genannt, in Diagonal- und Radial-Reifen unterscheiden. Die Bezeichnung bezieht sich darauf, wie die stabilisierenden Stahldrahtfäden innerhalb des Reifengerüsts (Karkasse) zur Laufrichtung angeordnet sind.
Ein Winterreifen besteht nicht nur aus Gummi. Hinzu kommen Füllstoffe wie Ruß oder Silica. Öle, Harze, Weichmacher und weitere Chemikalien werden zugesetzt, um die Eigenschaften der Gummimischung zu verbessern. Als Festigkeitsträger dient die Karkasse – ein Gewebe aus Stahldraht und Nylon. Es optimiert die Fahreigenschaften, verringert den Rollwiderstand und verlängert die Lebensdauer des Reifens.
Bis in die 1980er-Jahre waren Diagonal-Reifen bei Pkw gang und gäbe. Nach und nach haben Radial-Reifen diese verdrängt. Bei modernen Autoreifen handelt es sich immer um Radial-Reifen. Ihre Laufeigenschaften bei Nässe und in Kurven sind im Vergleich zu Diagonal-Reifen besser. Radial-Reifen bieten weitere Vorteile: Rollwiderstand, Verschleiß und Spritverbrauch sind geringer, Seitenführung sowie Antriebs- und Bremsverhalten sind besser als bei Diagonal-Reifen.
Auf dem Markt sind 3 Produkttypen von Winterreifen erhältlich:
Winterkompletträder sind eine komfortable Lösung, weil Reifen und Felge bereits miteinander kombiniert sind. Außerdem können Sie die Felge nach Ihrem Geschmack wählen und Ihr Auto somit optisch aufwerten.
Im Handel gibt es Stahl- und Aluminiumfelgen:
Den Wechsel der Kompletträder können Sie auch selbst durchführen und sich somit die Kosten für die Werkstatt sparen.
Günstige Winterkompletträder gibt es schon für 70 €, während Luxus-Modelle bis zu 2.500 € kosten können.
Der Kauf von Winterreifen ohne Felge ist dann für Sie ideal, wenn Sie bereits einen Satz Felgen besitzen. Ansonsten müssen Sie zum Reifen immer auch die passende Felge kaufen.
Wenn Sie nur einen Satz Felgen für Sommer- und Winterreifen besitzen, müssen Sie die Winterpneus im Herbst auf- und im Frühjahr wieder abziehen lassen – das können Sie nicht selbst erledigen. Der Wechsel muss in einer Werkstatt erfolgen und ist deutlich teurer als bei Kompletträdern.
Winterreifen gibt es schon für 15 € zu kaufen. Dafür müssen Sie zusätzliche Kosten für passende Felgen oder den Reifenwechsel einplanen. Hochwertige Winterreifen können bis zu 870 € kosten.
Runflat-Winterreifen, auch RFT (Run-Flat-Tires) genannt, besitzen sogenannte Notlaufeigenschaften. Dadurch können Sie bei einer Reifenpanne bis zur nächsten Werkstatt weiterfahren.
An den Abkürzungen CSR, DSST, HRS, RFT, ROF, SSR, SST, XRP und ZP erkennen Sie Runflat-Winterreifen.
Die selbsttragende, verstärkte Seitenwand des Runflat-Reifens fällt bei Druckverlust nicht zusammen und rutscht somit auch nicht von der Felge. Sie können damit höchstens 80 km weit mit einer maximalen Geschwindigkeit von bis zu 80 km/h zur nächsten Werkstatt fahren.
Fahrzeuge, die mit Runflat-Reifen fahren, müssen ein Reifendruckkontrollsystem (RDKS) besitzen. Dieses weist den Fahrer auf den Druckverlust im Winterreifen hin.
Achten Sie auf die RF-Kennung.
Beinhaltet die Reifenkennzeichnung in der Zulassungsbescheinigung Ihres Fahrzeugs die Kennung RF, dürfen Sie nur Runflat-Reifen dafür einsetzen. Nutzen Sie andere Reifen, begehen Sie eine Ordnungswidrigkeit und müssen mit einem Bußgeld rechnen.
Aufgrund ihrer steiferen Beschaffenheit spüren Sie mit vielen Runflat-Reifen Unebenheiten auf der Fahrbahn stärker als mit konventionellen Winterreifen. Die Unterschiede fallen bei modernen Runflat-Reifen allerdings kaum noch ins Gewicht. Pro Reifen wiegen RFT aufgrund der verstärkten Seitenwand rund 0,3 kg mehr – Sie benötigen also mehr Energie beim Beschleunigen. Runflat-Winterreifen sind im Durchschnitt teurer als Standard-Pneus. Sie kosten zwischen 50 und 390 €.
Rüsten Sie alle 4 Reifen um.
Möchten Sie Ihr Fahrzeug auf Runflat-Reifen umrüsten, sollten Sie alle 4 Reifen wechseln. Tun Sie das nicht, könnten sich die Fahreigenschaften verschlechtern. Ist Ihr Fahrzeug ab Werk mit Runflat-Reifen ausgestattet, sollten Sie diesen Reifen-Typ auch beibehalten.
Winterreifen sind mit Kennzeichnungen versehen. Diese informieren Sie beispielsweise darüber, ob ein Reifen für Ihr Fahrzeug zugelassen ist, welche Eigenschaften er besitzt oder wann er produziert wurde. Folgende Kennzeichnungsarten lassen sich unterscheiden:
In der Zulassung Ihres Fahrzeugs ist aufgeführt, über welche Eigenschaften dafür zulässige Reifen verfügen müssen. Bevor Sie einen Satz Winterreifen kaufen, sollten Sie sich deshalb über die sogenannte Reifenkennzeichnung informieren, ob die Pneus überhaupt infrage kommen. Die Kennzeichnung enthält folgende Punkte:
In der Zulassungsbescheinigung Teil I (Fahrzeugschein) sind die erlaubten Werte für Ihr Fahrzeug eingetragen. Sie finden unter Punkt 15.1 Angaben zur Bereifung der Vorderachse sowie unter Punkt 15.2 Angaben zur Bereifung der Hinterachse. Weitere zulässige Reifengrößen sind im CoC-Dokument (Certificate of Conformity) unter den Ziffern 32 und 50 verzeichnet. Das CoC-Dokument können Sie beim Autohersteller anfordern, falls es in Ihren Unterlagen fehlt.
Die Werte werden mithilfe von Ziffern und Buchstaben codiert. Eine Reifenkennzeichnung könnte z. B. 195/55 R16 81T lauten.
Kennzeichnung |
Bedeutung |
195 |
Reifenbreite in mm |
55 |
Querschnittsverhältnis in % |
R |
Radialreifen |
16 |
Felgendurchmesser in ″ (Zoll) |
81 |
Tragfähigkeitsindex |
T |
Geschwindigkeitsindex |
Einen solchen Code finden Sie auch immer auf der Seitenwand der Winterreifen. Mit Ausnahme des Tragfähigkeits- und Geschwindigkeitsindex sollten die Angaben auf Ihren Winterreifen den Werten in der Zulassungsbescheinigung entsprechen. Ob es Einschränkungen wie eine Herstellerbindung gibt, erfahren Sie in Ihrer Zulassungsbescheinigung Teil I unter Punkt 22.
Möchten Sie einen anderen Reifen fahren, als in Ihrem Fahrzeugschein eingetragen ist, muss eine Reifenfreigabe vorliegen. Dabei handelt es sich um eine Unbedenklichkeitsbescheinigung, die der Reifenhersteller auf Anfrage ausstellen kann. Ohne eine Reifenfreigabe drohen Ihnen Bußgelder, wenn Sie mit anderen als den vorgeschriebenen Reifen in eine Verkehrskontrolle geraten.
Breite Winterreifen sind auf einer festgefahrenen Schneedecke in Bezug auf Kurvenverhalten und Bremspotenzial schmalen Reifen überlegen. Nur auf lockerem Neuschnee sind schmale Reifen griffiger.
Auch auf trockener Straße fahren Sie mit breiten Reifen sicherer. Die größere Auflagefläche ermöglicht mehr Bodenhaftung. Daraus folgen eine bessere Beschleunigung und ein kürzerer Bremsweg.
Mit zunehmender Reifenbreite besteht Aquaplaning-Gefahr.
Winterreifen verfügen im Gegensatz zu Sommerreifen nicht über Profilrillen, die Fahrbahnwasser zur Seite ableiten. Dadurch schwimmen sie auf einer geschlossenen Wasserdecke schneller auf.
Breite Winterreifen erzeugen ein lauteres Abrollgeräusch. Auch der Rollwiderstand und somit der Kraftstoffverbrauch sind höher als bei schmalen Reifen, da mehr Gummi auf der Straße aufliegt. Schmale Reifen sind günstiger als breite.
Als Querschnittsverhältnis wird das Verhältnis zwischen der Reifenhöhe und der Laufflächen-Breite bezeichnet.
Ein Winterreifen mit der Kennzeichnung 205/55 R16 ist 205 mm breit. Seine Flankenhöhe beträgt 55 % der Breite.
Breite Reifen besitzen oftmals einen niedrigen Reifenquerschnitt. Das heißt, je breiter die Lauffläche ist, desto flacher ist die Reifenflanke. Winterreifen mit einem niedrigen Querschnitt müssen steifer sein als solche mit hohem Querschnitt, da die geringe Luftmenge im Reifeninneren die Felge nicht ausreichend vor Schlaglöchern schützen kann. Manche Hersteller lösen dieses Problem, indem sie zusätzlich einen höheren Luftdruck empfehlen.
Je größer das Querschnittsverhältnis, desto größer ist der Außenumfang des Komplettrades – der sogenannte Abrollumfang. Mit zunehmender Abnutzung des Profils wird dieser kleiner.
Ändern Sie den Abrollumfang nur minimal.
Sie dürfen den Abrollumfang im Vergleich zur Serienbereifung nicht zu stark ändern. Ansonsten funktionieren ABS (Antiblockiersystem) oder ESP (Elektronisches Stabilitätsprogramm) nicht mehr.
Der Felgendurchmesser wird von Felgenrand zu Felgenrand gemessen und meist in ″ (Zoll) angegeben. Beachten Sie beim Reifenkauf seine Größe, damit die neuen Winterreifen auch auf die Felgen passen. Typische Felgendurchmesser sind 12″ bis 19″. Die Felgengröße neuer Winterkompletträder sollte sich im Rahmen der im Fahrzeugschein aufgeführten Werte bewegen.
Winterreifen für kleine Felgen sind günstig. Im Normalfall haben Sie ein hohes Querschnittsverhältnis, wodurch sich ein guter Federungseffekt einstellt. Große Felgen haben hauptsächlich optische Vorzüge.
Der Tragfähigkeitsindex gibt an, wie viel Gewicht ein Reifen tragen kann. Die Kennzahl, die die maximal zulässige Last angibt, ist auf der Reifenflanke zu finden.
Andere Bezeichnungen für den Tragfähigkeitsindex sind Lastindex, Loadindex oder Traglastzahl.
Reifen mit einer extrem hohen Belastbarkeit werden mit Reinforced, Extra Load oder XL gekennzeichnet.
Achten Sie beim Kauf neuer Winterreifen auf deren Tragfähigkeitsindex. Dieser muss mindestens dem in der Zulassungsbescheinigung Teil I angegebenen Wert entsprechen. Es ist möglich, Reifen mit einem höheren als dem erlaubten Tragfähigkeitsindex zu fahren.
Die folgende Tabelle gibt Ihnen eine Übersicht zur Bedeutung der Kennziffern:
LI |
Höchstlast je Reifen |
LI |
Höchstlast je Reifen |
75 |
387 kg |
95 |
690 kg |
76 |
400 kg |
96 |
710 kg |
77 |
412 kg |
97 |
730 kg |
78 |
425 kg |
98 |
750 kg |
79 |
437 kg |
99 |
775 kg |
80 |
450 kg |
100 |
800 kg |
81 |
462 kg |
101 |
825 kg |
82 |
475 kg |
102 |
850 kg |
83 |
487 kg |
103 |
875 kg |
84 |
500 kg |
104 |
900 kg |
85 |
515 kg |
105 |
925 kg |
86 |
530 kg |
106 |
950 kg |
87 |
545 kg |
107 |
975 kg |
88 |
560 kg |
108 |
1000 kg |
89 |
580 kg |
109 |
1030 kg |
90 |
600 kg |
110 |
1060 kg |
91 |
615 kg |
111 |
1090 kg |
92 |
630 kg |
112 |
1120 kg |
93 |
650 kg |
113 |
1150 kg |
94 |
670 kg |
114 |
1180 kg |
Reifendruck und Fahrgeschwindigkeit beeinflussen die Belastbarkeit eines Winterreifens. Bei sinkendem Luftdruck und erhöhter Geschwindigkeit nimmt sie ab, bei erhöhtem Luftdruck nimmt sie zu. Doch seien Sie vorsichtig und überschreiten den maximalen Befülldruck nicht. Auch unterschreiten sollten Sie den empfohlenen Luftdruck nicht, weil sich ansonsten das Reifenprofil schneller abnutzt. Außerdem verschlechtern sich der Kraftstoffverbrauch und die Fahreigenschaften. Zudem besteht die Gefahr eines Reifenschadens.
Weniger Tragfähigkeit bei hoher Geschwindigkeit.
Bei hohen Geschwindigkeiten ist die Tragfähigkeit teilweise reduziert. Einen Winterreifen der Klassifizierung V dürfen Sie nur mit 85 % der angegebenen Nominaltragfähigkeit belasten, wenn Sie damit 240 km/h fahren möchten.
Wie schnell Sie mit Ihren Winterreifen fahren dürfen, verrät Ihnen der Geschwindigkeitsindex. Er wird durch Kennbuchstaben angegeben, denen Höchstgeschwindigkeiten zugeordnet sind. Vergleichen Sie dazu die nachfolgende Tabelle:
Geschwindigkeitssymbol |
Höchstgeschwindigkeit in km/h |
F |
80 |
G |
90 |
J |
100 |
K |
110 |
L |
120 |
M |
130 |
N |
140 |
P |
150 |
Q |
160 |
R |
170 |
S |
180 |
T |
190 |
U |
200 |
H |
210 |
V |
240 |
VR |
>210 |
W |
270 |
ZR |
>240 |
Winterreifen gibt es mittlerweile mit dem Geschwindigkeitssymbol V (bis 240 km/h), teils auch mit W (bis 270 km/h) in nahezu allen Reifendimensionen zu kaufen.
Beachten Sie: Geschwindigkeitsindex und Tragfähigkeitsindex sind immer im Zusammenhang zu betrachten.
Besitzt ein Reifen den Geschwindigkeitsindex V, sinkt die Tragfähigkeit bei der Höchstgeschwindigkeit von 240 km/h auf 91 %.
Wenn der Geschwindigkeitsindex höher ist, als im Fahrzeugschein angegeben, ist das kein Problem. So dürfen Sie V-Reifen (240 km/h) auch dann fahren, wenn in der Zulassungsbescheinigung Teil I ein H-Reifen (210 km/h) eingetragen ist.
Für Winterreifen ist es außerdem erlaubt, von den Angaben in der Zulassungsbescheinigung abzuweichen und einen niedrigeren Geschwindigkeitsindex zu wählen. Einzige Bedingung: Ein Aufkleber mit der zulässigen Höchstgeschwindigkeit der Winterreifen muss im Auto-Inneren im Sichtfeld des Fahrers angebracht werden.
Passen Sie die Höchstgeschwindigkeit Ihrer Winterreifen immer an die Maximalgeschwindigkeit Ihres Fahrzeugs an. Informieren Sie sich deshalb vor dem Kauf darüber, welche Höchstgeschwindigkeit für Ihr Auto zulässig ist.
Beim Kauf neuer Winterreifen sollten Sie auch auf die nachfolgenden Kennzeichnungen achten:
Seit 2012 müssen Winterreifen für LKW, PKW und Transporter in Europa einheitlich mit dem EU-Reifenlabel gekennzeichnet sein. Seit Mai 2021 gelten für die EU-Label neue Regelungen und striktere Messmethoden. Das Reifen-Label informiert Sie über folgende Eigenschaften:
Wie groß der Kraftstoffverbrauch Ihres Winterreifens ist, verrät Ihnen das Zapfsäulen-Symbol auf dem Reifenlabel. Je geringer dieser ist, desto geringer ist auch der Rollwiderstand.
Die Kraftstoffeffizienz ist in die Klassen A (höchste Effizienz) bis E (geringste Effizienz) eingeteilt. Bei einer Verbesserung um eine Klasse können Sie bares Geld sparen.
Wie viel Kraftstoff Sie beim Fahren verbrauchen, hängt auch von Ihrem Fahrstil ab. Fahren Sie umweltschonend und stellen Sie den richtigen Reifendruck ein – dann reduzieren Sie auch den Spritverbrauch.
Die Nasshaftung Ihres Winterreifens ist für die Sicherheit beim Fahren maßgebend. Sie finden den Wert neben dem Regenwolken-Symbol. Reifen mit guten Werten besitzen einen kurzen Bremsweg bei Nässe. Die Klassen sind von A (höchste Nasshaftung) bis E (geringste Nasshaftung) eingeteilt.
Überprüfen Sie regelmäßig den Reifendruck. Denn ein falscher Wert verringert sowohl die Nasshaftung als auch die Kraftstoffeffizienz. Für eine sichere Fahrt bei Nässe sollten Sie ausreichend Sicherheitsabstand zum Fahrzeug vor Ihnen einhalten.
Der Wert neben dem Lautsprecher-Symbol gibt an, wie laut das externe Rollgeräusch eines Winterreifens ist. Das heißt, Sie erfahren, welche Lautstärke der Pneu beim Vorbeifahren verursacht. Die Messung und die Angabe erfolgen in Dezibel (dB).
Des Weiteren erfolgt eine Einteilung in die Klassen A bis C.Je leiser der Reifen beim Vorbeifahren abschneidet, desto mehr sinkt die Lärmbelästigung auf Farhbahnen.
Ein laufender Staubsauger verursacht eine Lautstärke von etwa 70 bis 80 dB.
Alpine-Symbol
Zusätzlich zur M+S-Prägung tragen Winterreifen das Alpine-Symbol – ein Bergpiktogramm mit Schneeflocke. Denn nur dann ist ihre Wintertauglichkeit auch nach festgelegten Kriterien getestet worden.
Alle Winterreifen besitzen aktuell noch die Prägung M+S ( Mud and Snow). Diese zeigt an, dass sie für den Einsatz bei winterlichen Straßenverhältnissen ausgelegt sind. Das Alpine-Symbol sowie das Eislogo geben diese Tauglichkeit ebenso wieder.
Die höhere Aussagekraft des Alpine-Symbols veranlasste die EU dazu, ab dem 30. September 2024 nur noch Reifen mit genannten Piktogrammen bei winterlichen Fahrbahnverhältnissen zuzulassen. Sie sind seit Mai 2021 auch Bestandteil des EU-Labels.
Für den Erhalt des Alpine-Symbols muss der Winterreifen in einem Test auf verschneitem Untergrund gegen einen Referenzreifen antreten und mindestens 25 % besser als dieser abschneiden.
DOT-Nummer
Die DOT-Nummer gibt Auskunft über das Produktionsdatum des Winterreifens. Dieses spielt beim Reifenkauf eine entscheidende Rolle, weil der Gummi in den Winterreifen mit der Zeit aushärtet. Mangelnde Elastizität wirkt sich negativ auf die Fahreigenschaften aus.
DOT ist eine Abkürzung und steht für das US-amerikanische Verkehrsministerium Department of Transportation, das diese Nummer eingeführt hat.
Das Herstellungsdatum finden Sie als vierstellige Zahl in einem Oval am Ende der DOT-Kennzeichnung auf der Reifenflanke. Die ersten beiden Ziffern geben Ihnen Aufschluss über die Produktionswoche – das Produktionsjahr erkennen Sie an den letzten beiden Ziffern.
Lautet die DOT-Nummer 4004, wurden die Winterreifen in der 40. Kalenderwoche im Jahr 2004 hergestellt.
Die ersten Stellen der DOT-Nummer beziehen sich auf das Herstellungswerk und die Größe des Reifens. Für den Reifenkauf sind sie jedoch nicht entscheidend.
Das ECE-Prüfzeichen gibt an, dass der Winterreifen die europäische Norm ECE-R 30 erfüllt. Dafür muss er Grenzwerte in Bezug auf Nasshaftung, Geräuschemission und Rollwiderstand einhalten.
Sie finden das ECE-Prüfzeichen als E in einem Kreis oder als e in einem Rechteck auf der Reifenflanke. Daneben steht eine Kennzahl. Sie bezieht sich auf den Staat, in dem der Reifen nach den europäischen Richtlinien zugelassen wurde.
Die ECE-Kennzeichnung ist seit dem Produktionsdatum 1. Oktober 1998 europaweit Pflicht. Das heißt, Sie dürfen an einem Fahrzeug keine Winterreifen montieren, die nach diesem Datum produziert wurden und kein ECE-Prüfzeichen tragen.
Fehlt das ECE-Prüfzeichen am Reifen, stuft der TÜV dies bei der Hauptuntersuchung als schweren Mangel ein.
Auch wenn das ECE-Prüfzeichen und das EU-Label Auskunft über die Nasshaftung geben, finden Sie in den Kennzeichnungen kaum Hinweise auf die Fahreigenschaften eines Winterreifens. Um mehr über diese zu erfahren, sollten Sie Reifentests lesen. Für die meisten Pneus sind Testberichte auf unserem Portal abrufbar.
Runderneuerte Reifen stellen eine Ausnahme von dieser Kennzeichnung dar. Erfahren Sie mehr darüber in unserem FAQ-Bereich.
In Testberichten finden Sie Informationen zum Brems- und Kurvenverhalten, zur Traktion (Bodenhaftung) und zum Verschleiß der Winterreifen auf verschiedenen Fahrbahnverhältnissen. Getestet werden diese Parameter auf trockener, nasser, schneebedeckter und vereister Fahrbahn.
Der ADAC unterzog 2017 Winterreifen der Größe 195/65 R15 T einem Vergleichstest.
Zusätzliche Ausstattungsmerkmale erweitern die Haltbarkeit und den Funktionsumfang der Winterreifen. So verhindert eine Felgenschutzleiste die Beschädigungen der Felge durch unsanften Kontakt mit dem Bordstein. Ist Ihr Reifen ab Werk für das Einbauen von Spikes vorgesehen, können Sie Ihn auch für Fahrbahnverhältnisse einsetzen, die ein herkömmlicher Winterreifen nicht mehr zu meistern vermag.
Verwenden Sie Spikes nie auf nasser Fahrbahn.
Hier stellen sie kaum Bodenhaftung her, weshalb das Fahrzeug schnell ins Schlingern geraten kann. Auf trockener Straße erzeugen Reifen mit Spikes ein sehr lautes Rollgeräusch.
Fragen, die Sie sich schon immer zur Verwendung von Winterreifen gestellt haben, haben wir an dieser Stelle für Sie zusammengefasst. Unsere FAQ-Sammlung baut dabei auf Fragestellungen anderer Käufer von Pneus auf.
Erhalten Sie in unserem FAQ-Bereich wichtige Antworten zu den Themenbereichen
Aufbau
Wie ist ein Winterreifen aufgebaut?
Bedarf
Warum benötige ich Winterreifen?
Geschwindigkeit
Wie schnell darf ich mit meinen Winterreifen fahren?
Kauf
Was ist empfehlenswert: Winterreifen oder Winterkompletträder?
Wo kann ich Winterreifen am günstigsten kaufen?
Wann ist der ideale Zeitpunkt, Winterreifen zu kaufen?
Kennzeichnung
Was sagt die Kennzeichnung eines Winterreifens aus?
Woran erkenne ich Winterreifen?
Sind M+S-Reifen dasselbe wie Winterreifen?
Lagerung
Wie lagere ich Winterreifen richtig?
Lebensdauer
Wie alt dürfen Winterreifen sein?
Profil
Wie viel Profil brauchen Winterreifen?
Reifenverordnung
Wozu dient die Reifenverordnung?
Reifendruck
Wie kontrolliere ich den Reifendruck richtig?
Recycling-Reifen
Was sind runderneuerte Winterreifen?
Sommer
Warum sollte ich im Sommer nicht mit Winterreifen fahren?
Wechsel
Wie ist ein Winterreifen aufgebaut?
Da Autoreifen in der Regel schlauchlos gebaut sind, setzen sie sich aus den folgenden Bestandteilen zusammen:
Warum benötige ich Winterreifen?
In Deutschland herrscht seit 2010 Winterreifenpflicht bei winterlichen Fahrbahnverhältnissen. Diese bestehen, wenn die Straße mit Schneematsch, Schnee- oder Eis- bedeckt ist.
Zudem müssen alle 4 Radpositionen mit Winterpneus ausgestattet sein. Ist an einer Radposition ein Sommerreifen montiert, entspricht das nicht der Ausrüstungsvorschrift für winterliche Straßenverhältnisse.
Fahren Sie einen allradbetriebenen SUV? Auch dann sollten Sie im Winter auf Winterreifen umsteigen. Spätestens wenn Sie bremsen, wird es ohne Winterreifen riskant. Auch wenn Allrad-Fahrzeuge bereits mit Sommerreifen eine gute Traktion besitzen. Bedenken Sie, dass das hohe Gewicht eines SUV dessen Bremsweg verlängert. Deshalb sollten Sie Reifen besitzen, die die Bremsleistung zuverlässig auf den rutschigen Boden übertragen.
Eine Alternative zu Winterreifen können Ganzjahresreifen sein. Diese dürfen Sie sowohl im Winter als auch im Sommer fahren. Das hat den Vorteil, dass Sie Ihre Reifen nicht wechseln müssen und sich die Kosten für einen zweiten Reifensatz sparen.
Ganzjahresreifen, auch Allwetterreifen genannt, sind nur ein Kompromiss: Auf Schnee kommen sie nicht an die Eigenschaften von Winterreifen heran und im Sommer besitzen sie einen höheren Abrieb und Kraftstoffverbrauch.
Eine große Auswahl an Ganzjahresreifen finden Sie auf unserem Portal.
Gekürzte Leistungen bei Unfall mit Sommerreifen.
Fahren Sie bei winterlichen Witterungsverhältnissen mit Sommerreifen und es kommt zum Unfall, kann Ihre Kaskoversicherung ihre Leistungen wegen grober Fahrlässigkeit (§81 VVG) erheblich kürzen.
Vor allem in Regionen, in denen geringe Temperaturunterschiede zwischen den Jahreszeiten vorherrschen, werden Ganzjahresreifen eingesetzt. In den Alpenländern sind sie dagegen kaum verbreitet.
Wie schnell darf ich mit meinen Winterreifen fahren?
Mit einem Winterreifen dürfen Sie höchstens die Geschwindigkeit fahren, für die er laut Geschwindigkeitsindex ausgelegt ist. Die Angabe des Geschwindigkeitsindex ist als Großbuchstabe in die Reifenflanke eingeprägt.
Für welchen Geschwindigkeitsindex die einzelnen Kennbuchstaben stehen, können Sie in der entsprechenden Rubrik im Kaufberater nachlesen.
Sind Ihre Winterreifen für eine niedrigere Höchstgeschwindigkeit als die Ihres Fahrzeugs ausgelegt, müssen Sie einen Aufkleber mit der zulässigen Höchstgeschwindigkeit der Reifen im Fahrzeug-Inneren anbringen. Der Aufkleber muss sich im Sichtfeld des Fahrers befinden.
Ohne Aufkleber droht ein Bußgeld.
Haben Sie keinen Winterreifen-Aufkleber in Ihrem Fahrzeug-Inneren angebracht und geraten in eine Polizeikontrolle, droht ein Bußgeld in Höhe von 5 €.
Was ist empfehlenswert: Winterreifen oder Winterkompletträder?
Entscheiden Sie sich für den bloßen Kauf von Winterreifen, sparen Sie sich zwar Geld für einen zweiten Satz Felgen. Sie müssen aber auch bei jedem Reifenwechsel den Pneu auf die Felge aufziehen und nach der Saison wieder abziehen lassen. Gleiches gilt für Ihre Sommerreifen.
Winterkompletträder sind da komfortabler. Beim Wechsel müssen Sie diese lediglich umstecken und festschrauben. Das spart Geld, da der Wechsel in der Werkstatt schneller vonstattengeht – mit etwas Geschick können Sie den Wechsel sogar selbst erledigen. Bedenken Sie aber, dass Sie dann für Winter- und Sommerreifen je einen Satz Felgen benötigen – der einmalige Anschaffungspreis ist somit teurer.
Wo kann ich Winterreifen am günstigsten kaufen?
Auf unserem Portal finden Sie eine große Auswahl an Winterreifen zu attraktiven Preisen. Unser Kaufberater informiert Sie zusätzlich über Winterreifen und verrät Ihnen, worauf Sie beim Kauf achten sollten.
Nutzen Sie die komfortable Filterfunktion auf unserem Portal, um den günstigsten Preis sowie den passenden Reifenhändler zu finden.
Wann ist der ideale Zeitpunkt, Winterreifen zu kaufen?
Zu Beginn der Winterreifen-Saison von Oktober bis Anfang November locken viele Händler mit Sonderangeboten für Neureifen.
Von Januar bis März, wenn die meisten Autobesitzer bereits Winterreifen aufgezogen haben, sinkt erfahrungsgemäß der Preis für die Pneus. Dies liegt einerseits an der geringen Nachfrage. Andererseits benötigten die Reifenhändler Platz im Lager für die anstehende Sommerreifen-Saison.
Was sagt die Kennzeichnung eines Winterreifens aus?
Die Kennzeichnung eines Reifens gibt Auskunft über den Felgendurchmesser, das Querschnittsverhältnis, die Reifenbreite, den Tragfähigkeits- und den Geschwindigkeitsindex. Die Werte finden Sie codiert in der Zulassungsbescheinigung und auf der Reifenflanke.
Wie die Kennzeichnung im Einzelnen aussieht, können Sie im Kapitel Reifenkennzeichnung nachlesen.
Woran erkenne ich Winterreifen?
Winterreifen erkennen Sie an der M+S-Kennzeichnung. Die Buchstaben stehen dabei für Matsch und Schnee. Profil und Struktur dieser Reifen sollen auf Matsch, frischem oder schmelzendem Schnee bessere Fahr- und Traktionseigenschaften aufweisen als Sommerreifen.
Zusätzlich kennzeichnet das Alpine-Symbol Winterreifen. Es darf nur von Reifen getragen werden, die festgelegte Kriterien in einem Test erfüllen.
Wissenswerte Informationen über die M+S-Reifen-Prägung und das Alpine-Symbol finden Sie in unserem Kaufberater.
Sind M+S-Reifen dasselbe wie Winterreifen?
Das M+S-Symbol muss auf Reifen zu finden sein, die bei winterlichen Fahrbahnbedingungen eingesetzt werden. Es ist jedoch keine geschützte Kennzeichnung. Das heißt, dass es theoretisch auch auf Reifen mit typischem Sommerprofil geprägt werden darf.
Achten Sie beim Kauf von Winterreifen deshalb zusätzlich auf das Alpine-Symbol. Es stellt sicher, dass die damit gekennzeichneten Reifen bestimmte Testkriterien erfüllen.
Wie lagere ich Winterreifen richtig?
Winterreifen ohne Felgen lagern Sie idealerweise stehend. Drehen Sie die Pneus von Zeit zu Zeit ein wenig. Der Boden sollte hierzu trocken und sauber sein, der Ort dunkel und kühl. Denn bei UV-Einstrahlung kann der Winterreifen vorzeitig an Elastizität verlieren.
Winterkompletträder stapeln Sie zur Lagerung am besten liegend übereinander. Sie können einen Karton zwischen die einzelnen Räder legen, um das Material zu schonen.
Mit einem Felgenbaum oder einer Wandhalterung können Sie Winterkompletträder platzsparend lagern. Verschiedene Modelle finden Sie auf unserem Portal unter der Kategorie Reifenzubehör.
So bereiten Sie Ihre Winterreifen auf die Lagerung vor:
Es empfiehlt sich, mit Kreide auf die Reifen zu schreiben, wo sie am Auto montiert waren. So wissen Sie beim nächsten Reifenwechsel, wohin welcher Reifen gehört. Auch die Werkstatt markiert die abmontierten Reifen mit den Kürzeln VL (vorne links), VR (vorne rechts), HL (hinten links) und HR (hinten rechts).
Erhöhen Sie vor dem Einlagern den Reifendruck um 0,5 bar gegenüber der Hersteller-Empfehlung. Auch bei der Lagerung geht Luft verloren.
Wie alt dürfen Winterreifen sein?
Fahren Sie Winterreifen nicht länger als 8 Jahre. Spätestens, wenn diese unabhängig vom Alter die Mindestprofiltiefe von 1,6 mm erreicht haben, steht ein Austausch an.
Auch selten genutzte Winterreifen büßen mit zunehmendem Alter ihre Eigenschaften ein. UV-Licht, Feuchtigkeit und Ozon setzen dem Reifenmaterial zu – die Gummimischung wird hart und spröde, weshalb der Reifen an Bodenhaftung verliert.
Das Alter von Winterreifen erkennen Sie am Herstellungsdatum, das in der DOT-Nummer angegeben ist. Weitere Informationen dazu finden Sie in unserem Kaufberater.
Hinsichtlich der Altersobergrenze von Winterreifen macht der Gesetzgeber folgende Vorgabe: Reifen für Anhänger, die für 100 km/h zugelassen sind, dürfen höchstens 6 Jahre alt sein.
Wie viel Profil brauchen Winterreifen?
Vom Gesetzgeber ist laut §36 der Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung (StVZO) eine Mindestprofiltiefe von 1,6 mm vorgeschrieben. Der ADAC weist aber darauf hin, dass ab 4 mm die Fahrsicherheit eines Reifens nicht mehr gewährleistet ist.
Winterreifen besitzen Lamellen, Rillen und Einschnitte. Sie ermöglichen eine Verzahnung mit losem Untergrund wie Schnee und Matsch. Das Material macht den Winterreifen elastisch. Dadurch können sich die Profilblöcke gut an den Untergrund anpassen und eine Mikroverzahnung schaffen. Schnee sammelt sich zusätzlich in den Profilrillen. Dadurch entsteht eine sogenannte Schnee-auf-Schnee-Reibung – eine effektive Haftung.
Bei einer zu geringen Profil-Tiefe können Winterreifen bei Matsch und Schnee nicht genügend Grip aufbauen. Sie verlieren mit Ihrem Fahrzeug die Bodenhaftung und der Bremsweg verlängert sich. Prüfen Sie deshalb Ihre Profile regelmäßig und ersetzen Sie abgefahrene Winterreifen rechtzeitig.
Mit folgenden Hilfsmitteln können Sie die Profil-Tiefe überprüfen:
Wozu dient die Reifenverordnung?
Seit 2012 gilt die EU-Reifenverordnung (Europäische Reifen-Kennzeichnungs-Verordnung).
Demnach sollen 3 Eigenschaften mit dem EU-Reifenlabel gekennzeichnet werden:
Für diese europaweit einheitliche Pflicht zur Kennzeichnung gelten seit Mai 2021 neue Regelungen. Die bisherigen Eigenschaften werden neu geordnet dargestellt und das Label wird um folgende Informationen ergänzt:
Wichtige Informationen über das EU-Reifenlabel haben wir in der gleichnamigen Themenrubrik für Sie zusammengetragen.
Wie kontrolliere ich den Reifendruck richtig?
Der richtige Reifendruck erhöht nicht nur die Lebensdauer Ihrer Winterreifen. Er verbessert auch die Fahreigenschaften, senkt den Rollwiderstand und damit den Spritverbrauch Ihres Fahrzeugs. Sowohl ein zu geringer als auch ein zu hoher Reifendruck hat negative Auswirkungen.
Achten Sie auf den richtigen Reifendruck.
Ist der Luftdruck im Winterreifen zu hoch, wölbt sich die Lauffläche nach außen. Der Abrieb ist in der Mitte des Reifens größer, die Kontaktfläche mit dem Boden insgesamt kleiner. Darunter leidet der Grip und somit die Fahrsicherheit.
Ist der Reifendruck zu niedrig, entstehen Walkbewegungen, die den Pneu mit der Zeit beschädigen. Die Winterreifen verschleißen dann schneller. Ein zu niedriger Reifendruck bedingt zudem einen höheren Kraftstoffverbrauch, einen längeren Bremsweg und eine schlechtere Seitenführung.
Was sind runderneuerte Winterreifen?
Bei runderneuerten Winterreifen handelt es sich um benutzte Pneus, deren Lauffläche erneuert wurde. Dafür wird die Lauffläche von der Karkasse gelöst und ein neues Profil mithilfe von Vulkanisierung darauf aufgebracht. Runderneuerte Winterreifen stellen eine kostengünstige Alternative zu neuen Pneus dar. Bis zu 50 % der Kosten können Sie sparen, wenn Sie sich für diese Modelle entscheiden.
Auch wenn sich diese Recycling-Reifen optisch nicht von Neureifen unterscheiden, ist ihre Performance nicht mit der neuwertiger Pneus vergleichbar. Denn die Karkasse ist bereits gealtert und deren Stabilität beeinträchtigt. Aus diesem Grund werden runderneuerte Reifen immer in eine niedrigere Geschwindigkeitsklasse eingestuft und speziell gekennzeichnet.
Der TÜV muss jeden in Deutschland verkauften runderneuerten Reifen zulassen. Dadurch ist gewährleistet, dass dieser die Mindestanforderungen an Sicherheit und Fahrtauglichkeit einhält.
Runderneuerte Winterreifen erkennen Sie an der Kennzeichnung R, retread, retreaded oder runderneuert auf der Reifenflanke.
Warum sollte ich im Sommer nicht mit Winterreifen fahren?
Das Fahren von Winterreifen im Sommer ist zwar per Gesetz nicht verboten, bringt aber unterschiedliche Nachteile mit sich. So ist die Gummimischung von Winterreifen sehr weich, damit sie bei niedrigen Temperaturen ausreichend elastisch bleibt. Das erzeugt Grip. Bei hohen Temperaturen erweichen die Reifen jedoch so stark, dass die Profilblöcke instabil werden können – das Fahrverhalten wird schwammig. Da der Pneu weicher ist, verformt er sich stärker und mehr Gummi liegt auf der Straße auf. Das erhöht den Rollwiderstand und damit den Spritverbrauch. Der weichere Gummi eines Winterreifens nutzt sich im Sommer schnell ab.
Zudem können Winterreifen bei Temperaturen über 10° C Bremskräfte schlechter auf die Straßen übertragen – der Bremsweg verlängert sich.
Wechseln Sie im Frühjahr rechtzeitig auf Sommerreifen, denn dann umgehen Sie den Stau vor den Werkstätten.
Ab wann sollte ich Winterreifen aufziehen?
Der Zeitraum zur Nutzung von Winterreifen ist in Deutschland nicht gesetzlich vorgeschrieben. Von den bestehenden Wetterbedingungen hängt ab, wann Sie diese einsetzen sollten.
Allgemein empfohlen wird die Faustregel: von Oktober bis Ostern. In diesem Zeitraum besteht die Gefahr, dass winterliche Fahrbahnverhältnisse wie Glatteis, Schneematsch, Schnee- und Reifglätte auftreten.
Lesen Sie wichtige Informationen zum Thema Winterreifenpflicht in unserer Rubrik Wissen Kompakt nach.
Als Richtwert gilt die 7-Grad-Grenze: Wenn die Temperatur zu Beginn des Winters auf 7° C sinkt, ist es Zeit, die Winterreifen aufzuziehen.
Ist es egal, welches Rad ich wohin montiere?
Grundsätzlich gilt: Bei der Montage von Winterreifen müssen Sie darauf achten, dass Reifen, deren Profil an die Laufrichtung gebunden ist, auch wieder auf der gleichen Fahrzeugseite angebracht werden. Die Laufrichtung erkennen Sie an einem eingeprägten Pfeil auf der Reifenflanke.
Die Pneus mit der größten Profil-Tiefe sollten Sie an der Hinterachse anbringen, damit das Auto beim Bremsen nicht so leicht ausbricht.
Montieren Sie Winterreifen an allen 4 Rädern.
Winterpneus sollten Sie immer an allen 4 Rädern anbringen. Ansonsten kann Ihr Fahrzeug beim Bremsen ins Schleudern geraten.
Über Kerstin Hölzel
Über den klassischen Journalismus bei Fernsehen und Zeitung bin ich in meiner Wunsch-Branche angekommen: dem E-Commerce. Seit 2016 schreibe ich als überzeugte Online-Shopperin für billiger.de und unterstütze Sie mit nützlichen Tipps und interessanten Informationen bei der Entscheidung für das richtige Produkt.
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