Die zum Neutralalkohol hinzugefügte Zutaten wie Wacholder sowie weitere Gewürze ("Botanicals") verleihen unterschiedlichen Gin-Sorten besondere Geschmacksnoten. So werden zum Beispiel für florale Gins Blüten wie Lavendel oder Holunder zur Herstellung genutzt, für würzigere Gins eher Kräuter wie Thymian und Rosmarin.
Die Mengenangabe gibt die Liter in der einzelnen Flasche an.
Nach dem EU-Sprituosengesetz besteht Gin aus einem Neutralalkohol landwirtschaftlichen Ursprungs (z.B. Gerste, Korn) der mit Wacholder und anderen Gewürzen (auch "Botanicals") versetzt wird. Besonders die Auswahl der zusätzlichen Gewürze verleihen unterschiedlichen Gin-Sorten unterschiedliche Geschmacksnoten.
Autor: Online-Redaktion
Heute wird Gin an vielen Orten und Ländern und in vielen verschiedenen Sorten hergestellt. Der Wacholderschnaps hat den Rang einer gut verträglichen, schmackhaften Spirituose oder als Basis für Mix-Getränke in vielen Bars und Haushalten erreicht.
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Grundsätzlich unterscheidet man einfachen Gin und destillierten Gin, der in der Herstellung durch eine zusätzliche Produktionsstufe qualitativ aufgewertet wird. Das fertige Produkt ist fast immer ein klares, durchsichtiges Getränk. Als Basis für die Herstellung von Gin dient immer Ethylalkohol. Das ist ein hochprozentiger Naturalkohol meist landwirtschaftlichen Ursprungs und von angemessener Qualität.
Wird Gin allein aus der Kombination von Alkohol, charakteristischem Wacholder und weiteren Gewürzen und Kräutern hergestellt, so heißt das fertige Erzeugnis „Compound Gin“. Solche sogenannten Compound Gin-Sorten sind in der Regel die preiswerteren Gin-Sorten.
Unterschiedlich ist die Herstellung von „destilliertem Gin“ oder auch „distilled Gin“. Als Basis dient Compound Gin, der mit weiterem Ethylalkohol vermischt und anschließend erneut destilliert wird. Durch das Beimischen der charakteristischen Wacholderbeeren, weiterer pflanzlicher Gewürze, natürlicher Aromen und/oder naturidentischer Aromaextrakte geben die Hersteller von destilliertem Gin ihrem Produkt das besondere Aroma und den eigenen Geschmack ihrer Marke. Natürlich hat auch destillierter Gin immer einen Mindestalkoholgehalt von 37,5% vol.
Etwas anders ist die Herstellung von sogenanntem „London Gin“. Er gehört ebenso zur Spirituosenart „destillierter Gin“. Anders sind hier die Inhaltsstoffe. Neben nur Ethylalkohol sind im Vorprodukt ein Methanolgehalt von maximal 5g/hl reinem Alkohol zulässig. Bei der anschließenden Destillation auf der Basis von Ethylalkohol werden dann die Aromen und natürlichen Geschmacksträger hinzugefügt.
hl ist die Abkürzung von Hektoliter. Ein Hektoliter entspricht 100 Liter.
Allerdings darf der Zuckergehalt der zugesetzten süßenden Stoffe den Wert von maximal 0,1 g Zucker je Liter des fertigen Gins nicht überschreiten. Gelegentlich wird auf der Flasche eines London Gins daher der Begriff „dry“ zu finden sein. Auch bei dieser Gin-Sorte beträgt der Mindestalkoholgehalt 37,5% vol.
Nur der sogenannte „Sloe Gin“ hat einen geringeren Mindestalkoholgehalt, nämlich nur 25% vol. Eigentlich ist Sloe Gin ein Likör. Bei der Herstellung wird dem oben beschriebenen Compound Gin Schlehensaft beigefügt und durch natürliche Aromastoffe und/oder Aromastoffe ergänzt. Auf der Sloe Gin Flasche werden Sie häufig die im Warenverkehr übliche Bezeichnung „Likör“ finden.
Klassisch unterscheidet man vier verschiedene Sorten beziehungsweise Arten von Gin: Es gibt zunächst den trockenen „Dry Gin“. Daneben gibt es den „London Dry Gin“, der natürlich ebenfalls, wie der Name bereits erkennen lässt, trocken ist. Etwas süßer im Geschmack sind dagegen die Sorten „Old Tom Gin“ und „Plymouth Gin“, wobei Plymouth Gin nicht nur süß, sondern auch eine würzige Geschmacksnote hat. Außerhalb der klassischen Sorten gibt es noch den holländischen Gin, der immer noch Genever heißt, und den Sloe Gin, der wie bereits erklärt eigentlich ein Likör ist.
Relativ neu und zunehmend beliebt ist eine weitere Art von Gin: der „New Western Dry Gin“. Diese New Western Dry Gins sind Geschmackskompositionen, bei denen neben dem üblichen Wacholdergeschmack eine zunehmend starke andere Aromanote wahrnehmbar ist.
Dry Gin schmeckt trocken und als klassischer Gin stark nach Wacholder. Die Kunst einzelne Geschmackskomponenten herauszuarbeiten, besteht darin, die aromatisierenden Geschmacksträger entsprechend zusammenzustellen und nacheinander dosiert dem Neutralalkohol hinzuzumischen. An künstlichen Zusätzen sind auch Farbstoffe erlaubt. Es gibt auch keine Bestimmungen, in welcher Reihenfolge oder Abfolge die Zugaben beigemischt werden müssen. Beliebt beim Dry Gin sind leicht bittere Geschmackszusätze und häufig ein eigener Hauch von Zitrusgeschmack.
Gin kann das einzelne Getränk serviert als Shot sein oder die Basis für ein Mixgetränk. Gin Tonic ist dabei ein Klassiker, den es sogar schon als fertiges Mixgetränk zu kaufen gibt.
Das Prinzip der New Western Dry Gins beruht auf viel Eigengeschmack und nicht nur dem bisher charakteristischen Wacholdergeschmack. Die Bandbreite der anderen Aromarichtungen ist natürlich groß. Und trotzdem oder vielleicht auch gerade deshalb eignet sich ein New Western Dry Gin sowohl als „Shot“, der pur getrunken wird, oder als Basis für ein Mixgetränk beziehungsweise Cocktail.
Zunächst ist es gut zu wissen, dass London Dry Gin mit der englischen Hauptstadt London rein gar nichts zu tun hat. London steht hier für ein besonderes Herstellungsverfahren, das auch nur so zulässig ist: Alle pflanzlichen Zutaten und/oder Aromastoffe müssen dem Ethylalkohol gleichzeitig beigemischt werden und zwar bevor der Compound Gin eine weitere Destillation durchläuft. Geschmacklich präsentiert sich London Dry Gin wieder mit starkem Wacholderaroma angereichert mit einer Vielfalt von würzigen Aromen.
Das Angebot ist riesig. Die Preisspanne gibt einen kleinen Einblick, mit welchem Aufwand der Gin hergestellt wurde. Die beschriebenen Sorten, die sich zum Teil mit Vermerken wie Compound Gin, Dry Gin oder Likör auf der Flasche wiederfinden, geben ein bisschen von der Komposition preis: Eher herb oder süß? Starker Wacholdergeschmack oder stärker angereichert mit Aromen?
Der Plymouth Gin ist die stärkste Gin-Sorte, denn der Mindestalkoholgehalt ist hier 41,2% vol., ohne Grenze nach oben. Und, anders als beim London Gin, muss der Plymouth Gin wirklich aus einer Destille stammen, die im Stadtgebiet von Plymouth liegt. Im Vergleich zum Dry Gin oder London Dry Gin schmeckt er voller, fruchtiger, leicht süß und etwas erdig. Der Wacholdergeschmack tritt etwas in den Hintergrund.
Eigentlich sagt die Bezeichnung „old“ schon, dass es sich hier um eine ursprüngliche Form des Gins handelt. Er schmeckt etwas süßer als die Dry Gins und insgesamt etwas voller. Old Tom Gins sind wieder in Mode gekommen, weil sie sich besonders gut zum Mixen von Cocktails eignen.
Botanicals
Alle Aromen, die dem Gin zugefügt werden, nennt man „Botanicals“ – ganz egal, ob es Früchte, Samen, Gewürze oder Kräuter sind. Der Trend geht dazu, dem Gin immer mehr Botanicals hinzuzufügen – um die 10 verschiedene Aromen sind keine Seltenheit mehr. Der deutsche Gin Monkey 47 trumpft hier mit 47 verschiedenen Botanicals auf.
Dieser holländische Gin ist ziemlich süß, dafür aber auch aromatisch. Als alter Genever schmeckt er stärker nach Malz, als junger Genever ziemlich leicht und nicht mehr so stark nach Wacholder.
Sloe Gin – der Gin der eigentlich ein Likör ist und sich deshalb mit seinem süßen und fruchtigen Geschmack besonders für Drinks und Cocktails eignet.
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